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Lexikon

Slow Grower (Peter-Lynch)

Slow-Grower ist ein von Peter Lynch geprägter Begriff und bezeichnet die Unternehmen am Aktienmarkt, die ihre Gewinne stetig und mit einer jährlichen Wachstumsrate von unter 5 % steigern können.

Kernpunkte

  1. Unternehmen mit einer jährlichen Wachstumsrate von unter 5% gelten nach Peter Lynch als Slow-Grower.
  2. Neben Slow-Grower-Aktien existieren auch noch Fast- und Average-Grower.
  3. Slow-Grower sind oftmals gute Dividendenzahler, da von den erwirtschafteten Gewinnen nur noch wenig in das Unternehmen reinvestiert wird.
Slow-Grower bezeichnet die Unternehmen am Aktienmarkt, die ihre Gewinne stetig und mit einer jährlichen Wachstumsrate von unter 5 % steigern.

Nicht-Zykliker

Die Aktien zählen, wie auch die Fast-Grower, zu der Kategorie der Nicht-Zykliker. Diese umfassen alle Unternehmen, deren Umsätze und Gewinne wie auf Schienen nach oben steigen. In der Praxis könnten das alle Unternehmen sein, deren Vorsteuer- und Vorzinsengewinn (EBIT) in den letzten zehn Jahren niemals mehr als 50% eingebrochen ist. Prinzipiell sind Nicht-Zykliker daher viel interessantere Aktien als Zykliker, da die Gewinne viel konstanter und sicherer sind. Gegenüber Zyklikern ergeben sich entsprechend geringere Schwankungen bei Kursen und Dividenden. Durch stetig steigende Umsätze und Gewinne steigern die Unternehmen im Laufe der Zeit eben auch stetig ihren Wert.

Einteilung der Nicht-Zykliker in drei Kategorien

  1. Slow Grower: Das sind alle Aktien, deren langfristiges und nachhaltiges Gewinnwachstum unter dem Wachstum der Weltwirtschaft liegen. Also unter 3 %.
  2. Average Grower: Diese Unternehmen können ihre Gewinne jährlich schon mit einer Rate von ca. 3 % – 10 % steigern.
  3. Fast Grower: Alle Nicht-Zykliker, die ihre Gewinne Jahr für Jahr mit mehr als 10 % pro Jahr steigern können.
Unterteilung der Unternehmen in drei Hauptkategorien: Nicht-Zykliker, Zykliker uind Asset Play nach Peter Lynch.

Slow Grower im Detail

Slow-Grower sind Unternehmen, deren langfristiges und nachhaltiges Gewinnwachstum bei unter 5 % liegt. Viele der heutigen Slow-Grower haben irgendwann mal als Fast- oder Average-Grower gestartet und sind über die Jahre so weit gewachsen, dass sie die früheren Wachstumsraten nicht aufrechterhalten konnten. Solche Unternehmen finden sich meistens in älteren Branchen, in denen der Markt schon sehr gut oder vollkommen gesättigt ist und wenig Möglichkeiten zur weiteren Expansion des Unternehmens bieten. Daher muss kaum noch in die Erweiterung des Geschäfts investiert werden und der Gewinn bzw. der Free Cashflow kann für andere Dinge verwendet werden.

Hohe Dividendenrendite

Da das Unternehmen kaum rentable Investitionsmöglichkeiten findet, kann es auch problemlos den Großteil seiner Gewinne an die Aktionäre ausschütten. Daher haben diese Slow-Grower typischerweise auch sehr hohe Dividendenrenditen.

Investoren, die auf Rendite aus sind, gehen daher mit dieser Kategorie von Aktien wie folgt vor: Gekauft wird immer dann, wenn die Bewertung gerade deutlich unter dem eigenen historischen Schnitt liegt. Dadurch ist die Dividendenrendite zu diesem Zeitpunkt auch tendenziell überdurchschnittlich. Sobald das Bewertungsniveau wieder den langfristigen Durchschnitt erreicht, oder diesen gar übersteigt, kann man überlegen die Aktie wieder zu verkaufen. Durch das geringe Gewinnwachstum ist der Werttreiber „Gewinnwachstum“ bei diesen Unternehmen praktisch nicht vorhanden. Das freigesetzte Geld wird dann in das nächste Unternehmen dieser Kategorie investiert, dass im Vergleich zu seinem historischen Durchschnitt wiederum unterbewertet sein muss. So wiederholt sich der Zyklus, und es werden der Werttreiber Dividende während der Haltedauer und der Werttreiber „Bewertungsanstieg“ genutzt. Peter Lynch selber war übrigens kein Fan von Slow-Growern und hat diese nach Möglichkeit schnell aus seinem Portfolio / Fonds aussortiert, um sein Kapital in stärker wachsende Unternehmen zu investieren.

Beispiel für Slow-Grower

Beispiele für diese Art von Unternehmen sind ganz klassisch der Konsumgüterhersteller Procter & Gamble (P&G), Tabakaktien wie Altria. Die Unternehmen sind seit Jahren auf einem stabilen, aber langsamen Wachstumskurs, besitzen große Marktanteile in ihrem Markt und zahlen sehr gute Dividenden.

Generell ist es derzeit schwierig gute Investments in der Kategorie der Slow-Grower zu finden, da viele Unternehmen über ihrem historischen Schnitt bewertet sind. Grund dafür ist, dass viele Investoren diese Unternehmen derzeit als eine Art „Anleihen Ersatz“ benutzen, weil die Dividendenrenditen hoch sind und die Anleihezinsen aktuell übersteigen können. Durch diese Nachfrage verzerrt sich der Markt und die Bewertungen sind stark angestiegen.

Sobald die Renditen auf Anleihen wieder steigen, könnten diese Investoren ihre Aktien dieser Art wieder verkaufen, um wieder in Anleihen zu investieren. Dieser Zug könnte dann zu sinkenden Kursen und wieder attraktiven Einstiegskursen führen.

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