Steigende Staatsschulden: Droht eine neue Finanzkrise?
- Globale Staatsschulden könnten bis 2027 auf 117 % des BIP steigen.
- USA und Europa stehen unter Druck, Reformen sind dringend nötig.
Die globale Staatsschuld wächst rasant, während die Zinsen steigen und Reformen ausbleiben. Der IWF prognostiziert für 2025 eine Schuldenquote von 95,1 % des weltweiten BIP. Im schlimmsten Fall könnte diese bis 2027 auf 117 % ansteigen, ein Niveau wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.
Die USA stehen mit 36 Billionen US-Dollar Schulden im Fokus. Das entspricht über 120 % des BIP. Allein die Zinszahlungen belaufen sich auf rund 1 Billion Dollar jährlich. Ökonom Kenneth Rogoff warnt vor einer möglichen Schuldenkrise innerhalb der nächsten fünf Jahre.
Auch Europa ist betroffen. Frankreich hat eine Schuldenquote von 118 % des BIP, Italien 140 %. Deutschland, obwohl moderat bei 64 %, sieht sich mit steigenden Zinskosten konfrontiert: von 4 auf 30 Milliarden Euro jährlich. Die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihe erreichte 3,41 %, den höchsten Stand seit 14 Jahren.
Ohne Reformen droht der Schuldenanstieg in den USA und der Euro-Zone zur nächsten Finanzkrise zu führen. Die Märkte beginnen bereits, den Preis für die ausbleibenden Maßnahmen einzufordern.