Bundesagentur für Arbeit: Defizit und Reformbedarf im Sozialstaat
- Die Bundesagentur für Arbeit erwartet ein Defizit von über 5 Milliarden Euro für 2025.
- Reformen könnten 145.000 Vollzeitstellen schaffen, um Anreize für Mehrarbeit zu fördern.
Die Bundesagentur für Arbeit erwartet für 2025 ein Defizit von über 5 Milliarden Euro. Der Bund muss bereits mit einem Darlehen von 2,35 Milliarden Euro einspringen, um die finanzielle Lücke zu schließen.
Die Ausgaben für das Bürgergeld stiegen 2024 auf 46,9 Milliarden Euro. Strengere Sanktionen sind rechtlich und praktisch schwer durchsetzbar, und Versuche, Leistungen komplett zu streichen, scheiterten.
Ein komplexes System aus über 200 Sozialleistungen verhindert Anreize für Mehrarbeit. Laut Ifo-Institut könnten durch Reformen 145.000 Vollzeitstellen geschaffen werden.
Die Übernahme der Wohnkosten ist besonders umstritten. 334.000 Bürgergeld-Haushalte zahlen im Schnitt 116 Euro pro Monat selbst, vor allem in Großstädten.
Die Bundesagentur für Arbeit, einst Kostendämpfer des Sozialstaats, wird selbst zum Problemfall. Experten halten Beitragserhöhungen für unausweichlich, um die finanzielle Stabilität zu sichern.