KKR übernimmt Spectris für 4,7 Mrd. Pfund: Ein Zeichen für die Attraktivität britischer Mid-Caps
- KKR übernimmt Spectris für 4,7 Milliarden Pfund und überbietet Advent International.
- Britische Mid-Caps gelten als unterbewertet, was Finanzinvestoren anzieht.
Der US-amerikanische Finanzinvestor KKR hat den britischen Messtechnikhersteller Spectris für 4,7 Milliarden Pfund übernommen. Damit hat KKR seinen Konkurrenten Advent International überboten und eine der größten Transaktionen für ein börsennotiertes Unternehmen in London abgeschlossen.
Im Mai hatte Spectris einem Übernahmeangebot von Advent in Höhe von 4,4 Milliarden Pfund zugestimmt. KKR bietet nun einen Aufschlag von 96 Prozent auf den Aktienkurs, bevor die Übernahmegespräche öffentlich wurden.
Spectris, ein Mitglied des FTSE 250, ist auf hochpräzise Messinstrumente spezialisiert, die in der Halbleiter- und Pharmabranche eingesetzt werden. KKR bewertet das Unternehmen inklusive Schulden mit 4,7 Milliarden Pfund, das Eigenkapital liegt bei 4,1 Milliarden.
KKR betont, dass Spectris in wachstumsstarken Märkten aktiv ist, aber als börsennotiertes Unternehmen nicht sein volles Potenzial ausschöpfen konnte. Ein Beteiligungsmodell für Mitarbeitende wird geprüft.
Die Übernahme ist Teil eines Trends, bei dem britische Unternehmen von Finanzinvestoren übernommen werden. Besonders Mid-Caps gelten als unterbewertet, was auf strukturelle Schwächen des britischen Kapitalmarkts und den Bewertungsabschlag des FTSE 250 zurückzuführen ist.
KKR ist in Großbritannien bereits aktiv und versuchte zuletzt, den Gesundheitsimmobilienkonzern Assura zu übernehmen. Assura bevorzugt jedoch ein höheres Angebot von Primary Health Properties, was den zunehmenden Wettbewerb unter Finanzinvestoren zeigt.