Flexjet sichert sich 800 Millionen Dollar für Expansion im Luxus-Privatjetmarkt
- Flexjet erhält 800 Millionen Dollar für Expansion im Luxus-Privatjetmarkt.
- Unternehmensbewertung steigt auf 4 Milliarden Dollar, Fokus auf junge, vermögende Kunden.
Flexjet, der weltweit zweitgrößte Anbieter von Privatjets, hat in einer von L Catterton angeführten Finanzierungsrunde 800 Millionen Dollar erhalten. Die Unternehmensbewertung steigt damit auf 4 Milliarden Dollar. Ziel ist es, den wachsenden Bedarf junger, vermögender Kunden zu bedienen.
Flexjet-Vorsitzender Kenn Ricci berichtet von verstärkten Anfragen aus der Tech- und Krypto-Szene. Diese Industrien sind spekulativ und Vermögen entsteht dort schnell. Die Mittel sollen vor allem in den Ausbau der Flotte fließen, die über 300 Businessjets umfasst.
Die Investition ist laut Jefferies die größte Kapitalrunde im privaten Luftfahrtsektor. Flexjet liegt hinter Marktführer NetJets auf Platz zwei weltweit. Neben L Catterton beteiligten sich KSL Capital Partners und die J Safra Group an der Finanzierungsrunde.
Flexjet prüft, wie es von L Cattertons Verbindungen zu LVMH profitieren kann, etwa beim Design luxuriöser Kabinenausstattungen. Das Unternehmen erzielte 2022 einen Umsatz von 2,6 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von über 50 Prozent gegenüber 2021.
Das Ebitda lag 2024 bei 390 Millionen Dollar und soll dieses Jahr auf 425 Millionen Dollar steigen. Besonders stark profitierte Flexjet von der Nachfrage nach Reisen in den Nahen Osten. Die Flüge nach Dubai oder Dschidda haben sich seit 2021 verzehnfacht.
Der Markt für Super-Premium-Jets wuchs 2023 um 7 Prozent auf 22,7 Milliarden Dollar. Für 2024 wird ein erneutes Plus von 7,3 Prozent erwartet. Flexjet reagiert auf den demografischen Wandel: Das Durchschnittsalter der Kunden sank von 62 Jahren im Jahr 2019 auf 58 Jahre.
Jüngere Menschen wollen weiter reisen und verlangen größere Flugzeuge. Der Trend zu Luxuskonsum widerspricht der angeblichen Gen-X-Frugalität. L Catterton wurde 2016 von Catterton, LVMH und der Familienholding von Bernard Arnault gegründet.
Ein Viertel der Investitionssumme soll als Dividende an bestehende Flexjet-Aktionäre ausgeschüttet werden. Flexjet plant, die neuen Mittel strategisch zu nutzen, um seine Marktposition weiter zu stärken und den wachsenden Luxusbedürfnissen der jüngeren Superreichen gerecht zu werden.