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Evergrande verliert Börsennotierung: Symbol für Chinas Immobilienkrise

  • Evergrande verliert Börsennotierung in Hongkong, symbolisiert Chinas Immobilienkrise.
  • Hohe Schulden und rechtliche Probleme belasten den Konzern und den gesamten Sektor.

Der hochverschuldete Immobilienentwickler Evergrande wurde endgültig von der Börse in Hongkong gestrichen. Dies markiert das Ende einer 15-jährigen Börsengeschichte, die den Aufstieg und Fall des chinesischen Immobiliensektors widerspiegelt.

Seit Januar 2024 war die Aktie ausgesetzt, nachdem ein Gericht in Hongkong das Unternehmen in die Liquidation geschickt hatte. Evergrande scheiterte daran, den Handel wieder aufzunehmen, und verliert nun das letzte Fenster zur Weltöffentlichkeit.

Im Jahr 2022 verfügte Evergrande über Vermögenswerte von 250 Milliarden Dollar, hauptsächlich in China, aber mit Verbindlichkeiten von über 300 Milliarden Dollar. Dies ist ein Sinnbild für einen durch billiges Fremdkapital aufgeblähten Markt.

Die Liquidatoren Alvarez & Marsal sicherten in den letzten 18 Monaten nur 255 Millionen Dollar an verwertbaren Vermögenswerten, darunter ein Gemälde von Claude Monet. Der Fall Evergrande erschütterte 2021 die internationalen Kapitalmärkte.

Seitdem sind rund 150 Milliarden Dollar an ausländischen Immobilienanleihen chinesischer Entwickler ausgefallen, mit einer Rückgewinnungsquote von weniger als einem Prozent. Evergrande war 2009 an die Börse gegangen und wurde zum größten Emittenten von Offshore-Bonds.

Gründer Hui Ka Yan, einst einer der reichsten Männer Asiens, hielt zuletzt knapp 60 Prozent der Anteile, bevor er 2023 inhaftiert wurde. Gegen PwC China, Evergrandes früheren Auditor, laufen rechtliche Schritte wegen aufgeblähter Umsätze.

PwC wurde mit einer Strafe von 441 Millionen Renminbi belegt und für sechs Monate suspendiert. Evergrande wurde zum Symbol für exzessive Kreditfinanzierung in Chinas Urbanisierungswelle. Der Sektor steht heute unter strukturellem Druck.

Quelle: Eulerpool Research Systems