DAX im Aufwind trotz schwacher Konjunkturdaten: Hoffnung durch globalen Handel
- Der DAX erreicht 2023 zum 35. Mal ein Rekordhoch, trotz schwacher Konjunkturdaten.
- Die WTO hebt ihre Prognose für den globalen Warenhandel 2025 auf 2,4 Prozent an.
Der DAX erreicht in diesem Jahr zum 35. Mal ein Rekordhoch. Anleger hoffen auf eine Jahresendrally, doch schwache Konjunkturdaten und Unternehmenswarnungen trüben die Stimmung. Ein Lichtblick kommt von der globalen Wirtschaft, die deutsche Aktien stützen könnte.
Nach einem schwachen Sommer zeigt sich die Börse wieder optimistisch. Die Berichtssaison startet bald, zuerst in den USA, dann in Deutschland. SAP eröffnet am 22. Oktober. Analysten erwarten ein Gewinnplus von zwölf Prozent für DAX-Konzerne, ohne Bayer, das den Schnitt verzerren würde.
Mit Bayer könnte das Plus bei 37 Prozent liegen. Doch die Erwartungen sind unsicher: DAX-Prognosen sind oft zu optimistisch, anders als an der Wall Street, wo Unternehmen ihre Ziele meist übertreffen.
Die jüngsten Konjunkturdaten sind ernüchternd: Die Industrieproduktion fiel im August um 4,3 Prozent, der stärkste Rückgang seit Beginn des Ukrainekriegs. Besonders betroffen ist die Autoindustrie mit einem Minus von 18,5 Prozent.
Führende Institute senkten ihre Wachstumsprognose für Deutschland auf 0,2 Prozent für 2025. BMW und Mercedes sorgten mit Gewinnwarnungen und Absatzproblemen in China für Unruhe.
Ein Hoffnungsschimmer: Die WTO erhöhte ihre Prognose für den globalen Warenhandel 2025 von 0,9 auf 2,4 Prozent Wachstum. Gründe sind steigende KI-Ausgaben und zollbedingter Lageraufbau in den USA. Im ersten Halbjahr stieg der Welthandel um 4,9 Prozent.
Für den DAX ist das positiv. Rund 80 Prozent der Umsätze seiner Konzerne entstehen im Ausland. Sie profitieren stärker von der robusten Weltwirtschaft als von der schwächelnden deutschen Konjunktur.