Chevron schließt Übernahme von Hess ab: Exxon verliert Schiedsstreit um Guyana-Anteile
- Chevron darf Hess für 53 Milliarden US-Dollar übernehmen, Exxon verliert Schiedsstreit.
- Exxon akzeptiert Entscheidung, plant Geschäft in Guyana ohne Hess fortzuführen.
Chevron darf die Übernahme von Hess im Wert von 53 Milliarden US-Dollar abschließen. Ein Schiedsgericht in Paris wies Exxons Einspruch zurück, der ein Vorkaufsrecht auf Hess' Anteile an den Guyana-Ölvorkommen sichern sollte.
Der Streit zwischen den Ölriesen endete zugunsten von Chevron. Der Konzern plant, den im Oktober 2023 vereinbarten Deal zügig abzuschließen. Exxons Anspruch auf ein Vorkaufsrecht wurde abgelehnt.
Exxon hatte versucht, Hess' 30-Prozent-Anteil am Stabroek-Block zu blockieren. Chevron argumentierte, dass das Vorkaufsrecht nur für den direkten Verkauf von Projektanteilen gilt, nicht für Unternehmensübernahmen.
Die Branche verfolgte den Streit mit großer Aufmerksamkeit. Solche Machtkämpfe erinnern an frühere Auseinandersetzungen wie den Rechtsstreit zwischen Texaco und Pennzoil in den 1980er-Jahren.
Exxon akzeptiert die Entscheidung des Schiedsgerichts, obwohl es anderer Meinung ist. Hess-Aktien stiegen im vorbörslichen Handel um 8 Prozent, Chevron um 4 Prozent. Exxon blieb weitgehend unverändert.
Der Streit drehte sich um die Auslegung eines Joint Operating Agreements von 2014. Exxon hält 45 Prozent am Projekt, Cnooc aus China 25 Prozent. Die tägliche Fördermenge soll bis 2027 auf 1,2 Millionen Barrel steigen.
Für Chevron war der Schiedsspruch entscheidend. Der Konzern befindet sich im Umbau und sucht nach Wegen, seine Produktionsbasis für die Zeit nach 2030 zu sichern. Ein Scheitern der Übernahme hätte den Zukauf eines anderen Großunternehmens erfordert.
Für Exxon bleibt der Verlust ohne größere Folgen. Das Unternehmen verzeichnete Rekordgewinne und plant, sein Geschäft in Guyana auch ohne Hess' Anteile fortzuführen.