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Lexikon

Vertrag von Lissabon

Der Vertrag von Lissabon, auch als "Reformvertrag" bekannt, wurde am 13. Dezember 2007 von den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) unterzeichnet und trat am 1. Dezember 2009 in Kraft. Er stellt den Höhepunkt eines längeren Reformprozesses dar, der darauf abzielte, die Funktionalität und Effizienz der EU zu verbessern.

Der Vertrag von Lissabon war notwendig geworden, um den vorherigen Europäischen Verfassungsvertrag zu ersetzen, der 2005 von niederländischen und französischen Wählern abgelehnt worden war. Er führte zu bedeutenden Änderungen in den institutionellen Strukturen und politischen Mechanismen der EU, um eine demokratischere und effizientere Entscheidungsfindung zu ermöglichen.

Ein zentrales Ziel des Vertrags von Lissabon war es, die Aufgaben, Befugnisse und Verantwortlichkeiten der Europäischen Union klarer zu definieren. Er stärkte die Rolle des Europäischen Parlaments als gewähltes Gremium, das bei Gesetzgebungsverfahren ein gleichberechtigtes Mitentscheidungsrecht hat. Zudem wurden die Zuständigkeiten der EU in Bereichen wie Handelspolitik, Energie, Klimawandel und Justiz erweitert und gestärkt.

Der Vertrag von Lissabon führte auch zur Schaffung des Amtes eines EU-Außenministers, der/die Hohe Vertreter/in der Union für Außen- und Sicherheitspolitik genannt wird. Diese Position soll eine einheitliche und kohärente Außenpolitik der EU fördern und ihre Präsenz auf der internationalen Bühne stärken.

Weiterhin führte der Vertrag von Lissabon neue Entscheidungsverfahren ein, um die Effizienz und Geschwindigkeit der EU zu verbessern. Der Vertrag ermöglicht es einer Gruppe von Mitgliedsstaaten, eine verstärkte Zusammenarbeit in bestimmten politischen Bereichen einzugehen, selbst wenn alle Mitgliedstaaten nicht daran teilnehmen möchten.

Alles in allem hat der Vertrag von Lissabon die EU gestärkt und ihre Fähigkeit verbessert, auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu reagieren. Er hat die EU besser aufgestellt, um globale Probleme anzugehen, den Binnenmarkt zu erweitern und die Rechte ihrer Bürgerinnen und Bürger zu schützen.

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