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Lexikon

Verhältniswahl

Verhältniswahl ist ein Begriff aus dem Bereich der politischen Wahlen und bezeichnet ein Wahlsystem, bei dem die Sitzverteilung im Parlament proportional zur Anzahl der erhaltenen Wählerstimmen erfolgt. Im Gegensatz zur Mehrheitswahl, bei der der Kandidat mit den meisten Stimmen den Wahlkreis gewinnt, legt die Verhältniswahl einen Schwerpunkt auf die repräsentative Zusammensetzung des Parlaments.

Bei einer Verhältniswahl wird die Anzahl der Sitze im Parlament anhand eines mathematischen Verfahrens berechnet. Dafür gibt es verschiedene Methoden, wie zum Beispiel das D'Hondt-Verfahren oder das Sainte-Laguë-Verfahren. Diese Verfahren berücksichtigen sowohl die Gesamtanzahl der Wählerstimmen als auch die Anzahl der Sitze, die für die Vergabe zur Verfügung stehen.

Das Ziel einer Verhältniswahl ist es, eine möglichst genaue Abbildung der politischen Präferenzen der Wählerinnen und Wähler im Parlament zu gewährleisten. Durch die proportionale Verteilung der Sitze wird angestrebt, dass unterschiedliche politische Parteien in angemessenem Maße im Parlament vertreten sind und somit verschiedene Interessen und Meinungen berücksichtigt werden können.

Verhältniswahlen sind in vielen Ländern üblich, darunter auch in Deutschland. In Deutschland werden die Sitze im Bundestag nach einem komplexen System der Verhältniswahl verteilt, wobei sowohl die Erststimmen als auch die Zweitstimmen der Wählerinnen und Wähler berücksichtigt werden.

Die Verhältniswahl hat Vor- und Nachteile. Einer der Vorteile besteht darin, dass sie zur Pluralität und demokratischen Vielfalt beiträgt, da auch kleinere Parteien eine Chance haben, im Parlament vertreten zu sein. Gleichzeitig kann dies jedoch zu einer Fragmentierung des Parlaments führen und die Bildung stabiler Regierungen erschweren.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Verhältniswahl ein Wahlsystem ist, das auf der proportionalen Verteilung der Sitze im Parlament basiert, um eine repräsentative und pluralistische Regierung zu gewährleisten. Es ist ein wichtiger Bestandteil der demokratischen Prinzipien und ermöglicht es den Wählerinnen und Wählern, ihre politischen Präferenzen angemessen zum Ausdruck zu bringen. Bei der Gestaltung von Wahlsystemen ist es wichtig, sowohl die Vor- als auch die Nachteile der Verhältniswahl zu berücksichtigen, um ein ausgewogenes und effektives politisches System zu schaffen.

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