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Lexikon

Unterbeschäftigung

Unterbeschäftigung ist ein wirtschaftlicher Begriff, der in der Regel verwendet wird, um eine Situation zu beschreiben, in der die tatsächliche Arbeitsmenge unter dem potenziellen Arbeitsangebot liegt. Im Kontext der nationalen Wirtschaft kann dies auf unterschiedliche Situationen hinweisen, wie beispielsweise auf die ungenutzte Arbeitskraft oder die unzureichende Beschäftigung von Arbeitskräften.

In der Makroökonomie wird Unterbeschäftigung oft als Indikator für eine ineffiziente Ressourcennutzung und eine suboptimale wirtschaftliche Entwicklung betrachtet. Wenn Arbeitskräfte ihr Potenzial nicht vollständig nutzen können, resultiert dies in einem Verlust an wirtschaftlicher Produktion und Wachstumspotenzial. In einer Volkswirtschaft mit Unterbeschäftigung können daher Arbeitslose oder teilzeitbeschäftigte Arbeitnehmer vorhanden sein, die tatsächlich nach Vollzeitbeschäftigung suchen oder in der Lage wären, mehr zu arbeiten, aber aufgrund des Mangels an geeigneten Stellen oder Unzulänglichkeiten im Arbeitsmarkt keine angemessenen Möglichkeiten finden.

Die Unterbeschäftigung kann auf strukturelle, konjunkturelle oder saisonale Faktoren zurückzuführen sein. Strukturelle Unterbeschäftigung bedeutet, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten nicht mit den Fähigkeiten oder Qualifikationen der verfügbaren Arbeitskräfte übereinstimmen. Konjunkturelle Unterbeschäftigung tritt dagegen auf, wenn die Gesamtnachfrage nach Arbeitskräften niedriger ist als das verfügbare Arbeitsangebot, was oft während wirtschaftlicher Abschwünge der Fall ist. Schließlich kann saisonale Unterbeschäftigung auf bestimmte Arbeitsbereiche oder -branchen beschränkt sein, in denen die Beschäftigungsmöglichkeiten saisonalen Schwankungen unterliegen, wie zum Beispiel in der Tourismusbranche.

Die Bekämpfung der Unterbeschäftigung ist ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaftspolitik vieler Länder. Regierungen können beispielsweise arbeitsmarktpolitische Maßnahmen ergreifen, um das Potenzial der Arbeitskräfte auszuschöpfen und die Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbessern. Dazu gehören die Förderung von Ausbildung und lebenslangem Lernen, die Schaffung von Anreizen für private Unternehmen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und die Verbesserung der Arbeitsvermittlungsdienste.

Insgesamt ist Unterbeschäftigung ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der direkte Auswirkungen auf das Wachstumspotenzial und die Lebensqualität der Menschen hat. Durch eine umfassende Überwachung der Unterbeschäftigung und die Implementierung angemessener wirtschaftlicher und arbeitsmarktpolitischer Strategien kann eine Volkswirtschaft ihr volles Beschäftigungspotenzial entfalten und eine nachhaltige Entwicklung fördern.

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