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Lexikon

Ultimatumspiel

Das Ultimatumspiel ist ein Begriff aus der Spieltheorie und bezeichnet eine interaktive Entscheidungssituation zwischen zwei Spielern, bei der eine Konfliktsituation gelöst werden muss. Dieses Spiel ist von großer Bedeutung in der Wirtschafts- und Verhaltensforschung, da es menschliches Verhalten und Entscheidungsfindungsprozesse unter begrenzten Ressourcen untersucht. Insbesondere in Bereichen wie der Verhandlungstheorie, dem Management und der Entscheidungsökonomik findet das Ultimatumspiel Anwendung.

Im Ultimatumspiel agiert ein Spieler als Verteiler einer Ressource, zum Beispiel einer Geldsumme, und der andere Spieler ist der Empfänger. Der Verteiler hat die Aufgabe, einen Teil der Ressource dem Empfänger anzubieten und diesen dazu zu bewegen, das Angebot anzunehmen. Dabei wird die Ressource nicht fair aufgeteilt, sondern der Verteiler kann ein Ungleichgewicht zugunsten seiner eigenen Position herstellen. Der Empfänger hat dann die Wahl, das Angebot anzunehmen und seinen Anteil zu bekommen oder das Angebot abzulehnen und somit keinerlei Anteil zu erhalten.

Die zentrale Frage beim Ultimatumspiel ist, wie die Spieler agieren und welche Strategien sie verfolgen. Theoretisch sollte der Empfänger jegliches Angebot akzeptieren, da etwas besser als nichts ist. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Empfänger häufig Angebote ablehnen, wenn sie diese als ungerecht empfinden. Dabei spielen Faktoren wie soziale Vergleiche, Fairness und kooperatives Verhalten eine entscheidende Rolle.

Die Ergebnisse des Ultimatumspiels können wichtige Erkenntnisse über menschliches Verhalten liefern, insbesondere hinsichtlich des Konflikts zwischen individuellen Interessen und fairnessbezogenen Motiven. Es dient dazu, Verhandlungsstrategien zu analysieren, individuelle Präferenzen zu verstehen und Ressourcenallokationen in wirtschaftlichen Situationen zu untersuchen.

Für Analysten und Investoren kann das Verständnis des Ultimatumspiels von großer Bedeutung sein, da es Einblicke in die psychologische Dimension wirtschaftlicher Entscheidungen ermöglicht. Durch das Abbilden realer Situationen in einem formalisierten Spielmodell ermöglicht es die Extrapolation auf Finanzmärkte und Investitionsentscheidungen. Indem Investoren die Präferenzen und Entscheidungen potenzieller Geschäftspartner oder Akteure besser verstehen, können sie ihre eigenen Strategien anpassen und erfolgreichere Verhandlungsergebnisse erzielen.

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