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Lexikon

Theorie des oligopolistischen Parallelverhaltens

Die "Theorie des oligopolistischen Parallelverhaltens" ist ein Konzept, das in der Wirtschaftswissenschaft zur Erklärung bestimmter Verhaltensweisen von Unternehmen in Oligopolen herangezogen wird. Ein Oligopol bezeichnet einen Markt, auf dem nur wenige Unternehmen existieren und deren Handlungen einen erheblichen Einfluss auf den Marktpreis haben. Diese Theorie versucht, die Frage zu beantworten, warum Unternehmen in Oligopolen oft ähnliche Handlungsstrategien verfolgen, obwohl sie formal unabhängige Wettbewerber sind.

Nach der Theorie des oligopolistischen Parallelverhaltens gehen Unternehmen in Oligopolen davon aus, dass ihre Konkurrenten ähnliche Entscheidungen treffen, um ihre Marktstellung zu sichern oder zu verbessern. Diese Annahme basiert auf der Idee, dass Unternehmen Ende des Tages von ähnlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und Zielen ausgehen. Die Unternehmen befürchten, dass eine Abweichung von den vorherrschenden Verhaltensstandards zu einem Verlust von Marktanteilen oder zu Vergeltungsmaßnahmen der Konkurrenten führen würde.

Um dieses Konzept besser zu verstehen, betrachten wir beispielhaft den Markt für Mobilfunkdienste, in dem eine Handvoll großer Anbieter existiert. Wenn einer der Anbieter beschließt, seine Preise drastisch zu senken, um neue Kunden anzulocken, kann dies zu einem Preiskampf führen. Die anderen Unternehmen könnten daraufhin gezwungen sein, ebenfalls ihre Preise zu senken, um ihre Marktanteile zu verteidigen oder zu vergrößern. Dadurch entsteht ein oligopolistisches Parallelverhalten, bei dem Unternehmen ähnliche strategische Entscheidungen treffen, um auf Veränderungen im Markt zu reagieren.

Die Theorie des oligopolistischen Parallelverhaltens kann auch dazu führen, dass Unternehmen auf neue Produkt- oder Serviceinnovationen ähnlich reagieren. Wenn ein Unternehmen beispielsweise ein neues Produkt einführt, das bei den Verbrauchern großen Anklang findet, können die anderen Unternehmen ähnliche Produkte entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Insgesamt ist die Theorie des oligopolistischen Parallelverhaltens ein wichtiges Instrument, um das Verhalten von Unternehmen in Oligopolen zu analysieren und zu verstehen. Unternehmen können daraus ableiten, wie ihre Wettbewerber voraussichtlich handeln werden, und ihre eigenen Entscheidungen entsprechend anpassen.

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