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Lexikon

Stop-Loss-Order

Eine Stop-Loss-Order ist ein spezieller Verkaufsauftrag an einer Börse, welcher mögliche Verluste begrenzen oder potenzielle Gewinne sichern soll. Das Setzen einer Stop-Loss-Order soll es Anlegern ermöglichen, Aktien rechtzeitig zu verkaufen. Durch den Einsatz von solchen Ordern entstehen jedoch auch Risiken, zum Beispiel das Verpassen eines guten Wiedereinstiegspunkts.

Kernpunkte

  1. Bei einer Stop-Loss-Order wird ein Wertpapier verkauft, sobald es eine bestimmte Schwelle erreicht, die unter dem aktuellen Kurs liegt.
  2. Die Höhe der Schwelle muss jeder Anleger selbst bestimmen und regelmäßig kontrollieren und anpassen.
  3. Anleger sollten sich vor dem Setzen einer Stopp-Loss-Order genau über die Chancen und Risiken informieren.

Erklärung an einem Beispiel

Der Kurs einer Aktie steht aktuell bei 100 €. Der Inhaber dieser Aktie möchte sie verkaufen, wenn der Kurs unter 90 € fällt. Er erstellt also eine Stop-Loss-Order mit einer Schwelle von 90 €. Wird dieser Kurs erreicht, werden die Wertpapiere automatisch verkauft. Dies bedeutet nicht, dass der Verkaufspreis auch 90 € beträgt, dieser kann auch tiefer liegen. Die Schwelle ist nur der Preis, zu welchem der Verkauf beauftragt wird. Zu welchem Preis dieser dann geschieht kann variieren. Besonders bei plötzlichen Kursrutschen ist der reale Verkaufspreis häufig deutlich unter der eingestellten Schwelle.

Trailing-Stop-Loss-Order

Dies ist eine Variante der normalen Stop-Loss-Order. Bei dieser hängt die Schwelle vom Höchstkurs der Aktie ab. Eine Angabe erfolgt meist in einem bestimmten Betrag oder in einem Prozentsatz. In diesem Beispiel sei die Aktie mit 100 € auf ihrem aktuellen Höchststand. Die Trailing- Stop-Loss-Order wird mit 10 % eingestellt, das bedeutet, die aktuelle Schwelle liegt bei 90 €. Die Aktie steigt im nächsten Monat auf einen neuen Höchstkurs von 120 €. Damit erhöht sich die Schwelle auch auf 108 €. Diese Variante ermöglicht eine stetige automatische Anpassung der Auslöseschwelle.

Gefahr einer Stop-Loss-Order am Beispiel des Corona-Crashs

Hätte der Anleger A seine Aktien während dem Crash Anfang 2020 durch die Corona-Pandemie über eine Stopp-Loss-Order verkauft, hätte er möglicherweise (bei korrekter Platzierung der Schwelle) einen geringeren Verlust erzielt als Anleger B, welcher nicht verkauft hat. Da die Kurse aber nach dem starken Fall wieder schnell gestiegen sind, hätte Anleger A den Wiedereinstieg perfekt treffen müssen, um davon zu profitieren. Das genaue Timen von Aktienkäufen und Verkäufen ist sehr schwer und für die meisten Privatanleger nicht möglich. Aus diesem Grund sollten Stop-Loss-Orders mit Bedacht eingesetzt werden. Langfristiger Vermögensaufbau gelingt dem Großteil der Anleger durch einen Buy-and-Hold-Ansatz besser.

Kosten einer Stopp-Loss-Order

Die Kosten für eine Stop Loss Order fallen erst bei erfolgreicher Ausführung an. Das Setzen und Löschen einer Order ist bei den meisten Online-Brokern kostenlos.

Bei einer Stop Loss Order (Verkaufsorder) an deutschen Börsen fallen bei den bekannten Online-Brokern die normalen Transaktionskosten an. Diese setzen sich aus dem Orderentgelt des Brokers sowie einem börsenplatzabhängigen Entgelt zusammen. An ausländischen Börsen und bei einigen Brokern können zudem zusätzliche Kosten anfallen. Für eine genaue Übersicht bieten die meisten Broker eine genaue Auflistung der Ordergebühren an.

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