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Lexikon

Stillhalteabkommen

Stillhalteabkommen ist ein Begriff aus dem Finanz- und Börsenbereich, der sich auf eine Vereinbarung zwischen zwei Akteuren bezieht, bei der sie sich dazu verpflichten, bestimmte Maßnahmen zu unterlassen, um den Marktwert eines Anlageinstruments nicht zu beeinflussen. Es handelt sich um eine informelle Vereinbarung zwischen größeren Investoren mit erheblichem Einfluss auf den Aktienmarkt.

Ein Stillhalteabkommen kann verschiedene Formen annehmen und beinhaltet oft die Nichtweitergabe von sensiblen Informationen, die sich auf das Anlageinstrument beziehen. Es kann auch die Unterdrückung von signifikanten Handelsaktivitäten beinhalten, um eine unerwünschte Volatilität zu vermeiden. Das Hauptziel eines Stillhalteabkommens besteht darin, die Marktstabilität aufrechtzuerhalten und übermäßige Preisschwankungen zu vermeiden. Es ist eine Art Gentlemen's Agreement, bei dem die beteiligten Parteien ihre Interessen möglicherweise kombinieren, um das Risiko eines Preisverfalls oder -anstiegs zu minimieren.

Stillhalteabkommen werden bei Fusionen und Übernahmen häufig angewendet, um unerwünschte Preisreaktionen zu vermeiden. Die beteiligten Parteien können sich zum Beispiel darauf einigen, keine großen Verkaufs- oder Kaufaufträge zu tätigen, um den Aktienkurs des betroffenen Unternehmens stabil zu halten. Dies kann es den Akteuren ermöglichen, ihre Positionen zu einem fairen Preis zu halten oder zu veräußern, bevor die breite Öffentlichkeit von einer bevorstehenden Transaktion erfährt.

Es ist wichtig zu beachten, dass Stillhalteabkommen oft nicht rechtlich bindend sind und auf dem Vertrauen und der Reputation der beteiligten Parteien beruhen. Dennoch haben sie einen erheblichen Einfluss auf den Markt und können dazu beitragen, eine geordnete Preisentwicklung sicherzustellen.

Insgesamt ist ein Stillhalteabkommen eine strategische Vereinbarung zwischen größeren Investoren, um den Marktwert eines Anlageinstruments zu stabilisieren. Es ist ein Instrument zur Vermeidung übermäßiger Volatilität und spielt eine wichtige Rolle bei Fusionen und Übernahmen. Durch die Beachtung von Stillhalteabkommen können Investoren die Marktstabilität gewährleisten und ihre eigenen Interessen schützen.

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