Skip to content
Lexikon

Seignorage

Seigniorage, auf Deutsch auch Münzgewinn genannt, bezeichnet den Gewinn, den ein Staat durch die Ausgabe von Münzen oder Banknoten erzielt. Es handelt sich um den Unterschied zwischen dem Nennwert des Geldes und den tatsächlichen Kosten seiner Herstellung und Ausgabe.

Der Begriff Seigniorage stammt aus dem französischen "seigneurage", was so viel wie "Herrlichkeitsrecht" bedeutet. Genauso wie sich ein Herrscher des mittelalterlichen Feudalismus das Recht auf Münzausgabe vorbehielt und dadurch Profit erzielte, überträgt der moderne Staat seine Befugnisse zur Geldschöpfung auf die Zentralbank und erzielt so den Münzgewinn.

Die Berechnung des Seigniorage basiert auf dem Unterschied zwischen dem Materialwert des Geldes und seinem Nennwert. Der Materialwert bezieht sich auf den Preis der verwendeten Metalle oder Papiere, während der Nennwert den aufgedruckten Wert des Geldscheins oder den geprägten Wert der Münze darstellt. Wenn der Materialwert niedriger ist als der Nennwert, entsteht ein positiver Seigniorage-Gewinn.

Seigniorage ist eine wichtige Einnahmequelle für den Staatshaushalt. Es ermöglicht dem Staat, Gewinne aus der Geldschöpfung zu generieren und seine Ausgaben zu finanzieren. Der Münzgewinn ist jedoch nicht nur auf den reinen Materialwert beschränkt. Er kann auch durch den effizienten Einsatz von Produktionskapazitäten und niedrige Herstellungskosten maximiert werden.

Im Zeitalter des elektronischen Zahlungsverkehrs und der digitalen Währungen hat Seigniorage an Bedeutung verloren. Dennoch spielt es weiterhin eine Rolle, insbesondere in Ländern, in denen physische Münzen und Banknoten eine große Rolle im täglichen Zahlungsverkehr spielen.

AlleAktien Newsletter

Jetzt abonnieren und nichts mehr verpassen.
Jede Woche Aktienanalysen, die besonders tiefgründig recherchiert sind. Komplett unabhängig, ehrlich, transparent.

S