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Lexikon

Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW)

Der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) war eine internationale Organisation, die 1949 gegründet wurde und bis 1991 existierte. Im Rahmen des RGW kooperierten sozialistische Länder im Bereich der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und des Handels. Der Hauptzweck dieser Organisation bestand darin, die Industrialisierung und den wirtschaftlichen Fortschritt in den Mitgliedsländern zu fördern.

Der RGW wurde von der ehemaligen Sowjetunion dominiert und umfasste anfangs sieben Mitgliedsländer, nämlich die UdSSR, die DDR, Polen, Bulgarien, Rumänien, Ungarn und die Tschechoslowakei. Später traten weitere sozialistische Länder wie Kuba, Vietnam und Nordkorea dem RGW bei. Die Organisation war eng mit der Planwirtschaft verbunden und förderte den Austausch von Rohstoffen, Gütern und Know-how zwischen den Mitgliedsländern.

Der RGW hatte mehrere Institutionen, darunter den Ministerrat, den Exekutivausschuss und die Wirtschaftskommission. Der Ministerrat war das höchste Entscheidungsgremium und traf wichtige politische und wirtschaftliche Entscheidungen. Der Exekutivausschuss war für die Umsetzung der Beschlüsse des Ministerrats verantwortlich, während die Wirtschaftskommission die langfristige Planung und Koordinierung der wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb des RGW koordinierte.

Die wichtigsten Ziele des RGW waren die Förderung des gemeinsamen Handels, die Entwicklung von Spezialisierung und Zusammenarbeit bei der Produktion, die Harmonisierung der Wirtschaftspolitik und die Steigerung des wirtschaftlichen Wohlstands seiner Mitgliedsländer. Durch den Handel innerhalb des RGW sollten die Mitglieder von einer größeren Vielfalt an Produkten und besseren wirtschaftlichen Bedingungen profitieren.

Mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende des Kalten Krieges verlor der RGW an Bedeutung. Die meisten Mitgliedsländer erlebten in den 1990er Jahren einen wirtschaftlichen Übergangsprozess zur Marktwirtschaft. Heute wird der RGW als ein historisches Relikt einer vergangenen Ära betrachtet, das jedoch einen signifikanten Einfluss auf die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen in der ehemaligen sozialistischen Welt hatte.

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