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Lexikon

permanente Einkommenshypothese

Die permanente Einkommenshypothese (engl. permanent income hypothesis, PIH) ist eine bedeutende Theorie aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Sie wurde von dem US-amerikanischen Ökonomen Milton Friedman entwickelt und ist eng mit dem Konzept des Konsums und der Sparquote verbunden.

Gemäß der permanenten Einkommenshypothese basiert das individuelle Konsumverhalten nicht nur auf dem aktuellen verfügbaren Einkommen, sondern vielmehr auf einer langfristigen Perspektive des erwarteten Einkommens. Im Fokus steht hierbei die Idee, dass Haushalte ihr Konsumverhalten so gestalten, dass es ihrer erwarteten langfristigen Einkommensentwicklung entspricht. Dies bedeutet, dass die Konsumausgaben langfristig stabiler sind als das tatsächlich verfügbare Einkommen.

In der permanenten Einkommenshypothese wird angenommen, dass Haushalte feste Konsumquoten ihres erwarteten langfristigen Einkommens aufrechterhalten. Dies wird als Konsumneigung bezeichnet. Diese Konsumneigung bleibt über einen längeren Zeitraum relativ stabil, da sie auf einer fundierten Erwartung über zukünftige Einkommen basiert.

Aus dieser Hypothese ergibt sich ein weiterer wichtiger Aspekt: Haushalte verfügen über Instrumente wie Ersparnisse oder Kredite, um kurzfristige Schwankungen des verfügbaren Einkommens auszugleichen und so ihre Konsumniveaus aufrechtzuerhalten. In Zeiten höheren Einkommens als erwartet, kann gespart werden, während in Zeiten niedrigeren Einkommens als erwartet auf Ersparnisse oder Kredite zurückgegriffen wird.

Die permanente Einkommenshypothese hat weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik und die Analyse des Konsumverhaltens. Sie erklärt, warum Haushalte dazu neigen, über längere Zeiträume hinweg relativ konstante Ausgabenverhältnisse aufrechtzuerhalten. Außerdem liefert die Hypothese Ansätze für die Prognose von Konsumverhalten und ermöglicht einen tieferen Einblick in die Gesamtwirtschaft und deren Wechselwirkungen.

Als wichtiger Bestandteil der modernen Wirtschaftstheorie stellt die permanente Einkommenshypothese eine solide Grundlage für die Analyse des Konsumverhaltens von Haushalten dar. Durch das Verständnis dieser Hypothese können bessere Entscheidungen in Bezug auf Wirtschaftspolitik, Unternehmensstrategien und Investitionen getroffen werden.

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