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Lexikon

Neomerkantilismus

Neomerkantilismus ist ein wirtschaftlicher Ansatz, der auf den Grundsätzen des Merkantilismus aufbaut und sich durch einen modernen Kontext auszeichnet. Der Begriff leitet sich von "neo" ab, was "neu" bedeutet, und "Mercantilismus", was auf die Handelspolitik vergangener Jahrhunderte verweist. Der Neomerkantilismus ist eng mit protektionistischen Maßnahmen verbunden und zielt darauf ab, die wirtschaftliche Aktivität und das Wachstum eines Landes zu fördern.

Der Neomerkantilismus beinhaltet eine Vielzahl von Strategien, die darauf abzielen, die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes zu stärken und seine Handelsbilanzüberschüsse zu maximieren. Diese Strategien umfassen die Förderung heimischer Industrien durch staatliche Subventionen und steuerliche Anreize, den Einsatz von Importbeschränkungen wie Zöllen und Quoten, die Kontrolle von Kapitalflüssen sowie die Beeinflussung von Währungs- und Wechselkursen. Das Ziel dahinter ist es, den heimischen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen und den Zugang ausländischer Unternehmen zu erschweren.

Der Neomerkantilismus wird oft von Ländern verfolgt, die ihre Exporte steigern und ihre Importe reduzieren möchten, um eine positive Handelsbilanz zu erzielen. Durch die Förderung heimischer Produktion und die Verminderung von Importen versuchen sie, Arbeitsplätze im Inland zu schützen und den Wohlstand zu steigern. Ein neuerer Trend des Neomerkantilismus ist der Aufbau von Wirtschaftsblöcken oder regionalen Handelsabkommen, um den bilateralen Handel zu stärken und politische Einflussnahme auszudehnen.

Es ist wichtig anzumerken, dass der Neomerkantilismus sowohl Vorteile als auch Herausforderungen birgt. Während er kurzfristig die Inlandsindustrie schützen und die Handelsbilanz verbessern kann, besteht die Gefahr von Handelskonflikten und Marktverzerrungen auf internationaler Ebene. Darüber hinaus kann er den Wettbewerb und Innovationen einschränken, was langfristig nachteilig sein kann.

Insgesamt ist der Neomerkantilismus ein wirtschaftlicher Ansatz, der darauf abzielt, die heimische Industrie zu fördern und Handelsbilanzüberschüsse zu erzeugen. Er spielt eine wichtige Rolle in der Handelspolitik und hat sowohl Befürworter als auch Kritiker. Die langfristigen Auswirkungen und Herausforderungen des Neomerkantilismus bleiben jedoch Gegenstand weiterer Diskussionen und Untersuchungen in der Wirtschaftswissenschaft.

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