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Lexikon

Neokeynesianismus

Neokeynesianismus ist eine bedeutende makroökonomische Theorie, die auf den Ideen des ökonomischen Denkers John Maynard Keynes aufbaut. Sie ist eine Weiterentwicklung des klassischen Keynesianismus und zielt darauf ab, die Widersprüche und Lücken in den ursprünglichen keynesianischen Ansätzen zu überbrücken.

Der Neokeynesianismus hebt die Bedeutung von Angebot und Nachfrage in einer Volkswirtschaft hervor und betont die Rolle der Geld- und Fiskalpolitik bei der Steuerung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Im Zentrum steht die Annahme, dass eine stabile Nachfrage das Wirtschaftswachstum stimulieren kann und eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Rezessionen und Inflation spielt.

Eine der zentralen Komponenten des Neokeynesianismus ist das Konzept der Vollbeschäftigung. Neokeynesianische Theoretiker glauben, dass eine dauerhafte Vollbeschäftigung, in der alle verfügbaren Arbeitskräfte produktiv beschäftigt sind, ein erstrebenswertes Ziel ist. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte die Regierung aktiv in die Wirtschaft eingreifen, indem sie beispielsweise Arbeitsplatzprogramme, Investitionen in die Infrastruktur und eine expansive Geldpolitik fördert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Neokeynesianismus ist die Betonung von Marktversagen. Neokeynesianische Ökonomen erkennen an, dass freie Märkte nicht immer effizient sind und es zu Störungen und Ungleichgewichten kommen kann. Daher befürworten sie staatliche Interventionen wie Regulierung, Steuerpolitik und soziale Sicherungsmaßnahmen, um Marktversagen zu korrigieren und soziale Gerechtigkeit zu fördern.

In der aktuellen wirtschaftlichen Debatte hat der Neokeynesianismus an Bedeutung gewonnen, da seine Ideen zur Bewältigung von Wirtschaftskrisen und zur Förderung des wirtschaftlichen Wachstums als relevant erachtet werden. Durch die Anwendung neokeynesianischer Ansätze können Regierungen potenziell die Stabilität der Volkswirtschaft verbessern und soziale Ungleichheit reduzieren.

Insgesamt hat der Neokeynesianismus einen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Politik und ist ein bedeutender Bestandteil der modernen makroökonomischen Theorie. Durch seine Betonung der Nachfragesteuerung und die Bedeutung von Marktversagen bleibt er ein relevantes Instrument zur Analyse und Gestaltung wirtschaftlicher Entwicklungen.

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