MSCI World
Der MSCI World ist ein weltweiter Aktienindex. Er enthält 1.555 verschiedene Wertpapiere und gilt als Goldstandard zur Abbildung der Weltwirtschaft. Mit Hilfe von ETFs kann einfach in diesen Index investiert werden.
Kernpunkte
- Der MSCI World enthält nur Aktien aus den größten 23 Industrieländern.
- Trotzdem machen die Unternehmen des Index circa 85 % der globalen Aktien-Marktkapitalisierung aus.
- Häufig wird der MSCI World wegen seinem hohen USA-Anteil noch mit anderen ETFs ergänzt.
- Der MSCI World ist das für die Industrienationen, was der DAX für Deutschland ist.
Geschichte des MSCI World
Dieser Index wurde am 31.12.1969 von der Firma MSCI gegründet. Der Startwert wurde auf 100 Punkte festgesetzt.
Das Allzeittief wurde während der Ölkrise am 10.12.1974 erreicht. Dort stand der MSCI World bei nur 73,15 Punkten.
Allgemein lässt sich am Kursverlauf dieses Indexes die Geschichte der Wirtschaft und der Börse sehr gut ablesen. Für die meisten Ausschläge nach oben und unten gibt es reale Gründe. Diese waren zum Beispiel die Dotcom-Blase Anfang der 2000er-Jahre oder die Finanzkrise 2007/08.
Im Dezember 2021 steht der Index bei circa 3.230 Punkten. Hätte ein Investor zum Start des Indexes 10.000 $ in diesen investiert, wären diese bis heute auf 320.000 $ angewachsen.
Vergleich mit anderen Indizes
Es gibt viele verschiedene Aktienindizes, welche die Weltwirtschaft (oder Teile davon) abbilden wollen. Diese tragen häufig ähnliche Namen, was zu Verwirrung bei Anlegern führen kann. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen Welt-Indizes.
Name | Anzahl enthaltener Aktien | Region |
MSCI World | 1.555 | 23 größte Industrieländer |
MSCI Emerging Markets | Ca. 1.400 | 26 wichtigste Schwellenländer |
MSCI All Country Worldwide (MSCI ACWI) | Ca. 3.000 | Alle Aktien aus MSCI World und MSCI ACWI (also Industrieländer und Schwellenländer) |
MSCI All Country Worldwide Investable Markets Index (MSCI ACWI IMI) | Ca. 8.850 | Alle Aktien (auch Nebenwerte) aus den 23 Industrienationen und den 26 Schwellenländern |
Diese Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Indizes der Firma MSCI. Im MSCI ACWI sind die Entwicklungsländer mit circa 15 % gewichtet. Somit stellt ein ETF auf diesen Index eine einfache Möglichkeit zur Investition in den Großteil der Weltwirtschaft dar.
Zusammensetzung des MSCI World
Der größte Anteil der Aktien in diesem Index stammt aus den USA. Der Grund dafür ist, dass Amerika mit Abstand die wertvollsten Konzerne der Welt beheimatet. Dieses Übergewicht der USA bringt ein erhöhtes lokales Risiko. Wenn zum Beispiel der Präsident der Vereinigten Staaten eine wirtschaftsfeindliche politische Entscheidung trifft, wären 67 % des Indexes direkt betroffen.
Die nächstgrößeren Länder im Index sind Japan (7 %), Großbritannien (4 %), Frankreich (3 %) und Kanada (3 %). Erst danach folgt Deutschland mit einem Anteil von lediglich 2,8 %. Grund für die geringe Bedeutung Deutschlands ist die Tatsache, dass viele große deutsche Unternehmen nicht an der Börse notiert sind.
Der Index lässt sich auch noch hinsichtlich verschiedener Sektoren ordnen. Dabei wird jede der circa 1.600 Aktien einem von elf Sektoren zugeordnet.
Den größten Anteil hat dabei die Informationstechnologie (23 %) gefolgt von Finanzen (13 %). Das Schlusslicht bildet der Sektor Immobilien mit nur 3 %.
Was ist für Privatanleger wichtig?
Der MSCI World ist ein beliebter Index zur Abbildung mit einem ETF. Somit können Privatanleger auch mit wenig Kapital in die Weltwirtschaft investieren.
Wenn private Anleger keine Zeit für die Auswahl von Einzelaktien haben oder es sich bei der Geldanlage sehr einfach wollen, ist die Investition in einen MSCI World ETF eine gute Option.
Das große Übergewicht der USA stellt ein geografisches und politisches Risiko dar. Dieses kann man reduzieren, indem man auch einen Teil seines Kapitals in den MSCI World Emerging Markets investiert.
Die einfachste Option, um in Aktien Geld anzulegen, ist der Kauf eines ETFs auf den MSCI World ACWI. Dabei hat man mit einem einzigen Produkt eine sehr große Diversifikation und keinen laufenden Aufwand.