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Lexikon

Lomé-Abkommen

Das Lomé-Abkommen, auch bekannt als Lomé-Übereinkommen, ist ein historisches Handels- und Entwicklungszusammenarbeitsabkommen, das zwischen den Mitgliedern der Europäischen Gemeinschaft (EG) und den afrikanischen, karibischen und pazifischen (AKP) Staaten geschlossen wurde. Es wurde erstmals am 28. Februar 1975 in der Stadt Lomé, der Hauptstadt von Togo, unterzeichnet und hat seitdem mehrere Überarbeitungen und neue Versionen erfahren.

Das Hauptziel des Lomé-Abkommens besteht in der Förderung von wirtschaftlicher Zusammenarbeit, Handel und Entwicklung zwischen der EG und den AKP-Staaten. Dabei steht vor allem die Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in den AKP-Staaten im Vordergrund. Durch das Abkommen wurden zahlreiche wirtschaftliche, finanzielle und technische Maßnahmen ergriffen, um das wirtschaftliche Wachstum und die nachhaltige Entwicklung in diesen Staaten zu fördern.

Das Lomé-Abkommen unterscheidet sich von anderen Handelsabkommen durch sein einzigartiges Prinzip der nichtgegenseitigen Handelspräferenzen. Dies bedeutet, dass die AKP-Staaten Zugang zum Europäischen Markt genießen, während die Mitgliedstaaten der EG im Gegenzug Zoll- und Quotenfreiheit bei bestimmten Exporten in die AKP-Staaten erhalten. Dieser asymmetrische Ansatz war revolutionär und zielte darauf ab, den AKP-Staaten einen wirtschaftlichen Anreiz für ihre Entwicklung zu bieten.

Das Lomé-Abkommen wurde in den folgenden Jahrzehnten mehrmals überarbeitet, wobei seine Ziele erweitert und angepasst wurden, um den sich ändernden Gegebenheiten gerecht zu werden. Zu den wichtigsten Änderungen gehören die Einführung des Stabilisierungsabkommens und des Lomé-Übergangsfonds in den 1980er Jahren sowie die Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen des Europäischen Entwicklungsfonds (EEF).

Das Lomé-Abkommen war ein bedeutender Meilenstein in den Beziehungen zwischen der Europäischen Gemeinschaft und den AKP-Staaten. Es hat dazu beigetragen, den Handel, die wirtschaftliche Entwicklung und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Partnern zu stärken. Obwohl das Abkommen in seiner ursprünglichen Form nicht mehr existiert, ist seine Bedeutung als Vorläufer vieler regionaler Handelsabkommen und als wegweisender Ansatz für nachhaltige Entwicklung weiterhin relevant.

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