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Lexikon

Konjunkturempfindlichkeit

Die Konjunkturempfindlichkeit beschreibt die Sensibilität eines Unternehmens, einer Branche oder eines Portfolios in Bezug auf Konjunkturzyklen. Sie gibt Auskunft darüber, wie stark der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängig ist. Unternehmen, die konjunkturempfindlich sind, reagieren sensibler auf Veränderungen in der Konjunktur als Unternehmen, die konjunkturunabhängige Geschäftsmodelle verfolgen.

Durch die Analyse der Konjunkturempfindlichkeit können Anleger die Risiken und Chancen in ihren Portfolios besser einschätzen. Unternehmen, die stark von der Konjunktur abhängig sind, können während einer Rezession oder Abschwungsphase stärker von Umsatz- und Gewinnrückgängen betroffen sein. Auf der anderen Seite können sie während eines Konjunkturaufschwungs auch überproportional von steigenden Umsätzen und Gewinnen profitieren.

Die Konjunkturempfindlichkeit kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Branchen wie Automobil, Bau, Konsumgüter und Einzelhandel sind in der Regel stark konjunkturempfindlich, da ihre Geschäfte eng mit dem Konsumverhalten der Verbraucher und den Investitionen in die Infrastruktur verbunden sind. Im Gegensatz dazu sind Unternehmen aus den Bereichen Gesundheitswesen, Versorgungsunternehmen und Lebensmittelproduktion oft weniger konjunkturempfindlich, da ihre Produkte und Dienstleistungen als grundlegend notwendig angesehen werden und eine konstante Nachfrage aufweisen.

Die Bewertung der Konjunkturempfindlichkeit erfolgt in der Regel anhand quantitativer und qualitativer Faktoren. Auf quantitativer Ebene können Finanzkennzahlen wie Umsatz- und Gewinnwachstumsraten, Kapitalstruktur, Verschuldungsgrad und operative Margen herangezogen werden. Qualitative Faktoren umfassen beispielsweise das Marktumfeld, den Wettbewerb, regulatorische Rahmenbedingungen und den technologischen Fortschritt.

Bei der Zusammenstellung eines gut diversifizierten Portfolios ist es wichtig, Unternehmen mit unterschiedlicher Konjunkturempfindlichkeit einzubeziehen. Dadurch können Abschwungsphasen abgefedert und gleichzeitig die Chancen genutzt werden, die ein Aufschwung bietet.

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