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Lexikon

Harris-Todaro-Modell

Das Harris-Todaro-Modell ist eine ökonomische Theorie, die 1970 von John R. Harris und Michael P. Todaro entwickelt wurde, um die Ursachen von Arbeitsmigration in Entwicklungsländern zu erklären. Es basiert auf dem Konzept der ländlichen Arbeitslosigkeit und der Urbanisierung.

Gemäß dem Harris-Todaro-Modell konzentrieren sich arbeitslose Menschen in Entwicklungsländern auf ländliche Regionen, in denen die landwirtschaftliche Produktivität gering ist und alternative Beschäftigungsmöglichkeiten begrenzt sind. Gleichzeitig zieht die städtische Bevölkerung wirtschaftliche Vorteile aus höheren Löhnen und einer größeren Vielfalt an Arbeitsplätzen in den städtischen Zentren an.

Der Hauptmechanismus des Harris-Todaro-Modells ist die Existenz eines Urbanisierungs- und Migrationsgesetzes. Es besagt, dass Personen aus ländlichen Regionen in die Stadt ziehen, um von den potenziellen Arbeitgeberanreizen wie höheren Löhnen und besseren Beschäftigungsmöglichkeiten zu profitieren. Das Modell setzt voraus, dass es eine perfekte Information über Löhne und Beschäftigungsmöglichkeiten gibt, wodurch arbeitslose Personen rationale Entscheidungen über die Migration treffen können.

Das Harris-Todaro-Modell legt auch nahe, dass die Arbeitslosigkeit auf dem Arbeitsmarkt in der Stadt nicht vollständig beseitigt werden kann. Obwohl die Stadt mehr Arbeitsplätze bietet, als ländliche Regionen, bleiben einige Personen arbeitslos, da die Zuwanderung die Zahl der arbeitsuchenden Personen übersteigt.

Obwohl das Harris-Todaro-Modell als vereinfachtes theoretisches Konzept dient, hat es einen erheblichen Einfluss auf die Analyse von Beschäftigung und Migration in Entwicklungsländern. Es hat gezeigt, dass die ländliche Arbeitslosigkeit und die daraus resultierende städtische Migration komplexe ökonomische Phänomene sind, die von verschiedenen Faktoren wie Produktivität, Löhnen, Beschäftigungsmöglichkeiten und Informationen beeinflusst werden.

In Zusammenfassung ist das Harris-Todaro-Modell eine bedeutende wirtschaftliche Theorie, die den Mechanismus der Arbeitsmigration in Entwicklungsländern erklärt. Durch die Unterstützung von Politikern und Entscheidungsträgern bei der Gestaltung von Strategien zur Förderung von Beschäftigungsmöglichkeiten und zur Reduzierung der ländlichen Arbeitslosigkeit kann das Modell dazu beitragen, die wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern zu verbessern.

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