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Lexikon

Geldaggregat

Geldaggregat (oder auch Geldbestand) ist ein Begriff aus der Volkswirtschaftslehre und bezeichnet die Gesamtmenge an Geld, die in einer Volkswirtschaft im Umlauf ist. Es handelt sich hierbei um eine wichtige Kennzahl, um die Geldmenge und die Geldpolitik einer Zentralbank zu messen und zu steuern.

Das Konzept der Geldaggregate wurde entwickelt, um die verschiedenen Formen von Geld in einer Volkswirtschaft zu erfassen. In der Regel werden Geldaggregate in unterschiedliche Stufen unterteilt, basierend auf der Liquidität und der Art des Geldes. Das bekannteste System zur Unterteilung der Geldaggregate ist das von der Europäischen Zentralbank (EZB) verwendete M3-System.

Im M3-System werden insgesamt vier Geldaggregate unterschieden: M1, M2, M3 und M4. Jedes Aggregat umfasst eine spezifische Gruppe von Geldbeständen, die verschiedene Liquiditätsstufen und Zahlungsmittelinklusion aufweisen. Diese Unterteilung ermöglicht es der Zentralbank, die Dynamik der Geldschöpfung und der Geldnachfrage in der Volkswirtschaft zu analysieren.

M1 stellt dabei den engsten und liquidesten Geldaggregat dar. Es umfasst den Bargeldbestand in Umlauf sowie Einlagen auf Sichtkonten bei Banken. M2 erweitert M1 um Einlagen auf Termingeldern und Spareinlagen. M3 erfasst darüber hinaus noch Schuldverschreibungen mit einer ursprünglichen Laufzeit bis zu zwei Jahren. Und schließlich umfasst M4 zusätzlich noch die Geldmarktfonds.

Die Informationen über die verschiedenen Geldaggregate sind von großer Bedeutung für die Geldpolitik einer Zentralbank. Durch die Beobachtung der Geldmengenentwicklung kann die Zentralbank Einblicke in die Konjunktur und Inflation gewinnen und gegebenenfalls geldpolitische Maßnahmen ergreifen, um die Preisstabilität zu gewährleisten.

Insgesamt ist das Verständnis und die Analyse der Geldaggregate für Investoren und Analysten von großer Relevanz, um die Auswirkungen der Geldpolitik auf die Märkte und die Wirtschaft zu verstehen.

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