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Lexikon

Forderungsabtretung

Forderungsabtretung ist ein Begriff, der im Finanz- und Rechnungswesen verwendet wird, um den Prozess der Übertragung von Forderungen von einem Gläubiger auf einen Dritten zu beschreiben. Hierbei handelt es sich um eine gängige Praxis, die in verschiedenen wirtschaftlichen Transaktionen eingesetzt wird, um Liquidität zu generieren und das Kreditrisiko zu minimieren.

In der Praxis tritt der Gläubiger seine Forderungen an eine andere Partei ab, die dann die Rechte und Pflichten in Bezug auf die Forderung übernimmt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Gläubiger die Forderungen an ein Finanzinstitut verkauft oder als Sicherheit für einen Kredit verwendet. Der Dritte, der die Forderungen erwirbt, wird als Forderungserwerber oder Abtretungsempfänger bezeichnet.

Die Forderungsabtretung bietet verschiedene Vorteile für alle Parteien. Für den Gläubiger ermöglicht sie eine unmittelbare Liquidität, ohne auf den Zahlungseingang warten zu müssen. Darüber hinaus reduziert der Verkauf der Forderungen das Risiko eines Zahlungsausfalls, da der Gläubiger die Haftung dafür auf den Forderungserwerber überträgt. Der Forderungserwerber profitiert von einem potenziellen Kapitalzufluss und einer Rendite aus den eingehenden Zahlungen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Forderungsabtretung nur durch eine rechtsgültige Abtretungsvereinbarung zwischen den beteiligten Parteien wirksam wird. Dieser Vertrag regelt die Bedingungen, unter denen die Forderungen übertragen werden, einschließlich des Kaufpreises, der Übertragungsgebühren und aller damit verbundenen Rechte und Pflichten.

In Deutschland dient das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) als Rechtsgrundlage für die Forderungsabtretung. Insbesondere die §§ 398 bis 406 regeln die Übertragung von Forderungen und die damit verbundenen Rechte und Pflichten der Parteien. Durch die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen wird die Wirksamkeit der Forderungsabtretung sichergestellt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Forderungsabtretung ein wesentliches Instrument ist, um Liquidität zu generieren und das Kreditrisiko zu minimieren. Sie ermöglicht es Gläubigern, ihre Forderungen zu veräußern oder als Sicherheit zu nutzen, während Forderungserwerber von potenziellen Kapitalzuflüssen und Renditen profitieren. Eine rechtlich bindende Abtretungsvereinbarung regelt die Bedingungen dieser Transaktion und stellt sicher, dass die Forderungsabtretung rechtskräftig ist.

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