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Lexikon

Erfolgshonorar

Das Erfolgshonorar ist eine spezielle Vergütungsform, die in der Finanz- und Anlagebranche Verwendung findet. Es bezeichnet eine Gebühr, die ein Vermögensverwalter oder ein anderer Finanzdienstleister von seinen Kunden erhält, wenn bestimmte vordefinierte Leistungsziele erreicht werden. Das Erfolgshonorar wird oft auch als Performancegebühr bezeichnet, da es direkt mit dem Erfolg der Anlagestrategie oder des Portfolios zusammenhängt.

Die Berechnung des Erfolgshonorars basiert in der Regel auf einer vorher festgelegten Vereinbarung zwischen dem Anbieter und dem Kunden. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie beispielsweise die Höhe der erzielten Rendite, das Risiko oder die Benchmark, gegen die die Performance gemessen wird. Oft wird auch eine Mindestverzinsung oder ein sogenannter High-Water-Mark als Basis für die Berechnung herangezogen.

Die Vorteile des Erfolgshonorars sind vielfältig. Zum einen kann es Anreize für den Anbieter schaffen, überdurchschnittliche Ergebnisse zu erzielen, da die Vergütung unmittelbar an die Performance geknüpft ist. Somit besteht ein gemeinsames Interesse zwischen dem Kunden und dem Finanzdienstleister, möglichst gute Ergebnisse zu erzielen. Zum anderen ermöglicht das Erfolgshonorar auch eine flexiblere Preisgestaltung, da es nicht ausschließlich an die Höhe des investierten Kapitals gebunden ist.

Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte am Erfolgshonorar. Ein möglicher Nachteil besteht darin, dass es Fehlanreize für den Anbieter schaffen kann. Um die vereinbarten Leistungsziele zu erreichen, könnte dieser höhere Risiken eingehen oder riskantere Anlagestrategien verfolgen. Darüber hinaus könnte das Erfolgshonorar zu höheren Kosten für den Kunden führen, insbesondere wenn die Renditeerwartungen nicht erfüllt werden.

In Deutschland ist das Erfolgshonorar rechtlich reguliert. Gemäß § 20 Abs. 2a des Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) dürfen Vermögensverwalter und bestimmte Investmentfonds eine Performancegebühr nur dann erheben, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Dazu zählt unter anderem, dass das Erfolgshonorar vertraglich vereinbart und transparent kommuniziert werden muss.

Das Erfolgshonorar ist ein wichtiges Instrument in der Finanzbranche, um die Interessen von Anbietern und Kunden in Einklang zu bringen. Durch eine klare und transparente Vereinbarung können mögliche Missverständnisse vermieden und eine faire Vergütung für erbrachte Leistungen gewährleistet werden.

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