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Lexikon

Effectuation

Effectuation ist ein Begriff, der in der Unternehmensführung und im Bereich der Startups verwendet wird, um einen Ansatz zu beschreiben, bei dem die Zukunft nicht vorhergesagt oder geplant, sondern aktiv gestaltet wird. Dabei werden vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten genutzt, um neue Möglichkeiten zu erkunden und Chancen zu identifizieren. Dieser Ansatz unterscheidet sich von der traditionellen vorhersehbaren Planung, bei der Ziele festgelegt und dann Schritte unternommen werden, um diese Ziele zu erreichen. Stattdessen basiert Effectuation auf dem Prinzip, dass die Zukunft nicht vorhergesagt werden kann und sich durch gemeinschaftliche Interaktionen entwickelt.

Effectuation ist eng verbunden mit unternehmerischer Kreativität und Innovation. Es fordert Unternehmerinnen und Unternehmer auf, vorhandene Ressourcen, Fähigkeiten und Netzwerke zu nutzen, um neue Geschäftsideen zu entwickeln und nach neuen Wegen zur Wertschöpfung zu suchen. Anstatt sich auf eine vordefinierte Vision festzulegen, ermutigt der Ansatz dazu, die vorhandenen Möglichkeiten zu erkunden und mit ihnen zu experimentieren, um zu sehen, welcher Weg zum Erfolg führt.

Ein zentraler Grundsatz von Effectuation ist das Konzept der "Bird-in-Hand". Dies bedeutet, dass Unternehmerinnen und Unternehmer mit den Ressourcen beginnen, die ihnen zur Verfügung stehen, anstatt darauf zu warten, die gewünschten Ressourcen zu erwerben. Sie nutzen ihre bestehenden Verbindungen, Fähigkeiten und Erfahrungen, um ihre Ideen in die Tat umzusetzen. Dieser psychologische Prozess des Startens mit dem, was zur Hand ist, hilft ihnen, in einer unsicheren Umgebung handlungsfähig zu bleiben und die Kontrolle über ihre Aktionen zu behalten.

Der Effectuation-Ansatz umfasst fünf Prinzipien. Erstens das Prinzip der "Vorhandenen Mittel", bei dem Unternehmerinnen und Unternehmer ihre bereits vorhandenen Ressourcen nutzen, um ihre Ziele zu erreichen. Zweitens das Prinzip des "Affektiven Engagements", das den Fokus auf die persönlichen Werte und Ziele der Unternehmerinnen und Unternehmer legt. Drittens das Prinzip des "Kooperationspartnerschaften", bei dem Unternehmerinnen und Unternehmer Beziehungen und Netzwerke nutzen, um ihre Ziele zu erreichen. Viertens das Prinzip der "Experimentellen Logik", das den Fokus auf iterative Experimente und Lernprozesse legt. Schließlich das Prinzip der "Piloteinrichtungen", bei dem Unternehmerinnen und Unternehmer kleine Maßnahmen ergreifen, um die Machbarkeit ihrer Ideen zu testen.

Der Effectuation-Ansatz hat sich als nützlich erwiesen und findet heute Anwendung in verschiedenen Bereichen wie Unternehmensgründung, Innovation und strategischer Planung. Er bietet Unternehmerinnen und Unternehmern einen Rahmen, um in einer dynamischen und unsicheren Umgebung erfolgreich zu sein, indem er ihnen hilft, Risiken zu minimieren und gleichzeitig neue Möglichkeiten zu erkunden.

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