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Lexikon

Charttechnik

Mit Hilfe von Charttechnik versuchen Trader bestimmte Muster in historischen Kursverläufen zu finden. Dies soll helfen die zukünftige Entwicklung des Kurses vorauszusagen. Damit ist die Charttechnik teil der technischen Analyse und steht der fundamentalen Analyse gegenüber. Muster im Kurs können in sehr kurzen Zeiträumen (wenige Minuten) oder langen Zeiträumen (Jahre) entdeckt werden.

  1. Die Grundhypothese der Charttechnik ist, dass alles Wissen über eine Aktie zu jeder Zeit im Kurs enthalten ist.
  2. Verschiedene Charttypen und Indikatoren helfen Tradern bei der Erkennung von Mustern.
  3. Grundsätzlich wird zwischen einem Aufwärtstrend, einem Abwärtstrend und einer Seitwärtsbewegung unterschieden.
  4. Das Handelsvolumen ist die zweite, wichtige Größe zur Beurteilung von Mustern.

Anwendung

Die Welt der Charttechnik kann äußerst kompliziert sein. Es gibt sehr einfache Muster, welche auch von Privatanlegern erkannt und benutzt werden können, aber auch sehr komplexe Muster, welche meist nur von professionellen Händlern genutzt werden können. Neben dem Wissen über verschiedene Kursformationen benötigt man spezielle Software, welche zur Analyse von Kursen benutzt werden kann. Der Grundaufbau eines Trades wird auch Set-Up genannt, dieses muss verschiedene Verkaufsszenarien unter Gewinn und Verlust enthalten. Dies bedeutet, dass ein Trade (zur Begrenzung von Verlusten) schon vor dem ersten Kauf geplant werden sollte. Mit Hilfe von Derivaten (z. B. Optionen und Knock-Out Zertifikate) kann man auf fallende und steigende Kurse setzen und durch große Hebel auch von kleinen Kursschwankungen profitieren.

Selbst die besten Trader liegen regelmäßig mit ihren Prognosen falsch. Erfolgreiche Händler zeichnen sie dadurch aus, dass der Anteil an erfolgreichen Spekulationen etwas größer ist als der Anteil an nicht Erfolgreichen.

Einfache Kursformationen

Trend:

Ein Trend beschreibt eine Entwicklung des Kurses nach oben, unten oder zur Seite hin. Dies geschieht nicht linear, sondern in Schwankungen. Ein Aufwärtstrend ist beispielsweise durch eine Reihe immer höher liegender Tiefpunkte definiert. Durch Erkennen von Mustern in diesen Schwankungen wird versucht die nächsten Bewegungen genau zu prognostizieren.

Wiederstand:

Eine Aktie steigt auf ein Allzeithoch und fällt danach in den nächsten Wochen wieder. Nach einem Tiefpunkt entsteht ein neuer Aufwärtstrend. Das alte Allzeithoch würde man nun als Wiederstand bezeichnen. Laut Charttechnik fällt es dem Kurs dann schwer dieses zu überwinden. Wenn es allerdings überwunden wird gehen Charttechniker davon aus, dass der Kurs nun noch weiter steigen wird.

Unterstützung:

Häufig dienen runde Kurse (z. B. 100 €, 50 €, etc.) als Unterstützung. Der Kurs einer Aktie prallt also mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei einem Weg durch diesen runden Kurs (von oben nach unten) davon ab. Lange Seitwärtsbewegungen oder lokale Hochs können auch als Unterstützung dienen.

Einordnung

Das Handeln nach Charttechnik ist äußerst komplex und risikoreich. Die Psychologie der anderen Marktteilnehmer spielt auch eine wichtige Rolle und sollte in Grundzügen verstanden werden. Dies erfordert sehr viel Fachwissen und Erfahrung. Langfristiger Vermögensaufbau gelingt dem Großteil aller Privatanleger besser mit einer Buy-and-Hold-Strategie. Im Bereich der Vermarktung von Charttechnik und dazugehörigen Kursen gibt es im Internet sehr viele unseriöse Angebote. Diese zeichnen sich häufig durch Erfolgsversprechen und sehr teure Preise aus.

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