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Lexikon

Besitztumseffekt

Besitztumseffekt – Definition und Bedeutung

Der Besitztumseffekt ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um das Verhalten von Anlegern zu beschreiben, die dazu neigen, Wertpapiere zu behalten, die sie bereits besitzen, selbst wenn sich die Fundamentaldaten oder die Marktlage ändern. Diese Verhaltensweise ist eine der vielen kognitiven Verzerrungen, die das Anlageverhalten von Investoren beeinflussen können.

Der Besitztumseffekt basiert auf einer emotionalen Bindung, die Anleger zu Aktien oder anderen Anlageinstrumenten entwickeln, sobald sie diese erworben haben. Diese emotionale Bindung kann dazu führen, dass Anleger ihre Entscheidungen auf irrationalen Faktoren basieren oder Verluste vermeiden möchten, indem sie an Wertpapieren festhalten, selbst wenn es vernünftiger wäre, sie zu verkaufen.

Psychologisch betrachtet, resultiert der Besitztumseffekt aus dem Bestreben von Anlegern, ihr selbstbildbezogenes Vermögen zu schützen und zu erweitern. Die Emotionen, die mit dem Besitz von Wertpapieren einhergehen, können Verlustaversion, Angst vor Reue oder den Wunsch nach Kontrolle umfassen.

Die meisten Anleger bewerten ihre investierten Vermögenswerte subjektiv anders als neue potenzielle Investitionen. Sie neigen dazu, den Wert ihrer aktuellen Besitztümer zu überschätzen, was zu einer Abneigung führt, diese zu veräußern, selbst wenn es ökonomisch sinnvoll ist, sie gegen andere attraktivere Anlagemöglichkeiten auszutauschen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Besitztumseffekt nicht nur auf einzelne Anleger beschränkt ist, sondern auch institutionelle Investoren beeinflusst. Große Fonds oder Vermögensverwalter können langfristig an Wertpapieren festhalten, die möglicherweise unterbewertet sind oder sich in einem Abwärtstrend befinden, anstatt sie zu verkaufen und alternative Anlagen zu suchen.

Insgesamt kann der Besitztumseffekt zu ineffizienten Märkten führen, da Wertpapiere über- oder unterbewertet sein können, da Anleger aufgrund ihrer emotionalen Bindung irrationale Entscheidungen treffen. Das Verständnis dieses Verhaltensphänomens kann Anleger dazu ermutigen, ihre Anlagestrategien zu überprüfen und potenziell wertvollere Chancen zu erkennen.

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