Skip to content
Lexikon

Arrow-Unmöglichkeitstheorem

Das Arrow-Unmöglichkeitstheorem ist ein bedeutendes Konzept in der Spieltheorie, das von dem amerikanischen Wissenschaftler Kenneth Arrow entwickelt wurde. Es stellt die Begrenzungen dar, die bei der Aggregation individueller Präferenzen zu einer eindeutigen kollektiven Entscheidung auftreten können.

Das Theorem besagt im Wesentlichen, dass es keine perfekte Methode gibt, um aus individuellen Präferenzen eine kollektive Wahl zu treffen, die bestimmte rationale Kriterien erfüllt. Arrow bewies mathematisch, dass jede Methode zur Aggregation von individuellen Präferenzen zwangsläufig zu inkonsistenten Ergebnissen führt, selbst wenn die Präferenzen der einzelnen Akteure vollständig bekannt sind.

Insbesondere zeigt das Arrow-Unmöglichkeitstheorem, dass es unmöglich ist, eine Methode zu finden, die Transparenz, Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen, Pareto-Effizienz und Nicht-Diktatur erfüllt. Transparenz bedeutet, dass das Ergebnis der Aggregation der Präferenzen für jeden Teilnehmer klar nachvollziehbar ist. Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen besagt, dass das Gesamtergebnis sich nicht ändern sollte, wenn eine irrelevante Alternative hinzugefügt wird. Pareto-Effizienz bedeutet, dass keine Änderung der individuellen Präferenzen zu einem besseren kollektiven Ergebnis führen kann. Nicht-Diktatur besagt, dass kein einzelner Akteur das Resultat vollständig bestimmen kann.

Das Arrow-Unmöglichkeitstheorem hat weitreichende Implikationen für politische und wirtschaftliche Entscheidungsfindung. Es verdeutlicht, dass es keine perfekte Methode gibt, um kollektive Entscheidungen auf eine faire und konsistente Weise zu treffen. Dies bedeutet, dass bei demokratischen Prozessen oder der Festlegung von politischen Richtlinien eine gewisse Ungewissheit und Kontroversen unvermeidlich sind.

In der Welt der Aktienanalysen ist das Arrow-Unmöglichkeitstheorem relevant, da es aufzeigt, dass es keine perfekte Methode gibt, um aus den individuellen Meinungen der Analysten eine objektive und eindeutige Einschätzung einer Aktie abzuleiten. Trotz fortschrittlicher Bewertungsmethoden und Algorithmen bleibt die Bestimmung eines fairen Aktienwertes oft ein kontroverses Thema. Das Arrow-Unmöglichkeitstheorem dient als Erinnerung daran, dass menschliche Urteile und Präferenzen immer Teil des Analysierens und Bewerten von Aktien sind.

AlleAktien Newsletter

Jetzt abonnieren und nichts mehr verpassen.
Jede Woche Aktienanalysen, die besonders tiefgründig recherchiert sind. Komplett unabhängig, ehrlich, transparent.

A