UniCredit erhöht Beteiligung an Commerzbank auf 20 Prozent: Langfristige Ambitionen trotz politischer Widerstände
- UniCredit erhöht Beteiligung an Commerzbank auf 20 Prozent und plant langfristige Investitionen.
- Deutsche Regierung lehnt Übernahme ab, UniCredit sieht sich als strategischer Investor.
Die italienische Großbank UniCredit hat ihren Anteil an der Commerzbank auf 20 Prozent erhöht und ist nun größter Einzelaktionär. Der Schritt erfolgte durch die Umwandlung derivativer Positionen in physische Aktien.
Seit 2023 hat UniCredit ein Gesamtengagement von 28 Prozent aufgebaut. Der Anteil könnte auf 29 Prozent steigen, wenn alle Derivate in Stimmrechte umgewandelt werden. Ein Pflichtangebot wäre bei Überschreiten der 30-Prozent-Marke nötig.
UniCredit betont, alle rechtlichen Genehmigungen erhalten zu haben. Dies zeigt, dass der Einstieg als marktgerecht angesehen wird. Commerzbank verfolgt weiterhin die Strategie der Eigenständigkeit.
Die deutsche Regierung, mit 12 Prozent zweitgrößter Aktionär, lehnt eine Übernahme ab. Kanzler Merz und Finanzminister Klingbeil sprechen sich gegen ein unfreundliches Übernahmevorhaben aus.
UniCredit-Chef Andrea Orcel betont, man wolle sich als langfristiger Investor positionieren. Ein Zusammenschluss mit der UniCredit-Tochter HypoVereinsbank sei mittelfristig denkbar.
Ein Übernahmeversuch wird nicht vor 2027 erwartet. Analysten verweisen auf den Kursanstieg der Commerzbank-Aktie, der den potenziellen Kaufpreis erhöht und den Zeitplan verlängert.
UniCredit scheint entschlossen, sich im deutschen Bankenmarkt zu positionieren, sei es als aktiver Investor oder als Konsolidierer.