UniCredit beendet BPM-Übernahme und fokussiert sich auf Commerzbank
- UniCredit beendet die Übernahme von Banco BPM nach politischen Widerständen.
- Der Fokus liegt nun auf Commerzbank, mit einer erhöhten Gewinnprognose.
UniCredit hat die geplante Übernahme von Banco BPM nach politischen Widerständen und regulatorischen Hürden beendet. CEO Andrea Orcel bezeichnete das Vorhaben als „Belastung“. Der Fokus liegt nun auf Commerzbank, an der UniCredit bereits 20 Prozent hält.
Das Ende des Deals fällt mit einer erhöhten Jahresprognose zusammen. UniCredit erwartet nun einen bereinigten Nettogewinn von 10,5 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal stieg der Nettogewinn um 8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro und übertraf die Markterwartungen.
Die Bank zog das BPM-Gebot zurück, da die Voraussetzungen für die „golden power“-Regelung nicht erfüllt waren. Diese Regelung erlaubt der italienischen Regierung, strategische Transaktionen zu kontrollieren, um ausländische Übernahmen zu verhindern.
Rom hatte UniCredit Auflagen gemacht, darunter den Rückzug aus dem Russland-Geschäft. Ein Gericht kippte zwei Bedingungen, die restlichen blieben bestehen. Orcel kritisierte die Unsicherheit und mangelnde Planbarkeit durch die „golden power“.
Der Rückzug erfolgte kurz nach der Kritik der Europäischen Kommission an Italiens Eingriffen, die das EU-Wettbewerbsrecht verletzen. Rom verfolgt eine Fusion von BPM mit Monte dei Paschi di Siena, um eine dritte starke Bankengruppe zu schaffen.
UniCredit hatte im November ein 10-Milliarden-Euro-Gebot für BPM abgegeben, kurz nach dem Aufbau der Commerzbank-Beteiligung. BPM lehnte das Angebot ab, und die Regierung signalisierte Widerstand, was die Verhandlungen belastete.
UniCredit warf BPM vor, den Übernahmeprozess durch die „golden power“-Regelung systematisch blockiert zu haben. Eine Einigung mit den BPM-Aktionären sei dadurch unmöglich geworden.