Roche plant Direktvertrieb in den USA zur Sicherung von Marktanteilen
- Roche plant Direktvertrieb in den USA, um Preisreformen zuvorzukommen.
- Finanzielle Stärke und Investitionen in die US-Produktion sichern Marktanteile.
Roche-CEO Thomas Schinecker schlägt vor, Medikamente direkt an Patienten zu verkaufen, um Preisreformen in den USA zuvorzukommen. Dies soll die Rolle der Pharmacy Benefit Manager (PBMs) umgehen, die laut Schinecker einen großen Teil der Wertschöpfung beanspruchen.
Die Diskussionen mit der US-Regierung stehen im Kontext möglicher regulatorischer Eingriffe, wie Trumps „Most Favoured Nation“-Preisbindung. Diese könnte die US-Preise an die niedrigsten internationalen Werte koppeln, was für Hersteller eine erhebliche Belastung darstellen würde.
Roche zeigt sich finanziell stark: Im ersten Halbjahr 2023 erzielte der Konzern einen Umsatz von 30,9 Mrd. CHF, ein Plus von 7 Prozent. Der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 11,1 CHF die Erwartungen. Der Ausblick für 2025 bleibt positiv.
Roche hat seine Fertigungskapazitäten in den USA ausgebaut und Lagerbestände verlagert, um auf mögliche Handelshemmnisse vorbereitet zu sein. Trump erwägt Zölle auf Pharmaimporte, die Branche blieb bisher verschont.
Im April kündigte Roche Investitionen von 50 Mrd. USD in die US-Produktion und F&E an. Schinecker hofft, dass die US-Regierung die Bedeutung dieser Investitionen für die lokale medizinische Versorgung anerkennt.