Tabakkonzerne vor Milliardenvergleich in Kanada: Ein Ende des jahrzehntelangen Rechtsstreits in Sicht
- Tabakkonzerne BAT, Philip Morris und Japan Tobacco stehen vor einem milliardenschweren Vergleich in Kanada.
- Ein Vergleichsvorschlag von 32,5 Milliarden kanadischen Dollar soll den langjährigen Rechtsstreit beenden.
Die Tabakkonzerne British American Tobacco, Philip Morris und Japan Tobacco stehen kurz vor einem milliardenschweren Vergleich in einem kanadischen Sammelklageverfahren. Ein Vergleichsvorschlag von 32,5 Milliarden kanadischen Dollar soll den langjährigen Rechtsstreit beenden.
2015 verurteilte ein Gericht in Québec die kanadischen Tochtergesellschaften der Tabakunternehmen zu 15,6 Milliarden kanadischen Dollar Schadensersatz. Diese Summe sollte Rauchern zugutekommen, die gesundheitliche Schäden erlitten hatten.
Die Zahlungen sollen von den kanadischen Einheiten Rothmans, Benson & Hedges, Imperial Tobacco Canada und JTI-Macdonald geleistet werden. Die genaue Aufteilung der Vergleichssumme steht noch aus.
Die Abstimmung über den Vergleich ist für Dezember geplant. Bei Zustimmung könnte eine gerichtliche Anhörung zur Genehmigung des Plans in der ersten Hälfte des nächsten Jahres stattfinden.
Der Vergleich würde einen Schlussstrich unter einen über zwei Jahrzehnte andauernden Rechtsstreit ziehen. Die Klage wurde im Namen von Rauchern mit gesundheitlichen Schäden eingereicht.
Jacek Olczak, CEO von Philip Morris International, begrüßte den Schritt zur Beilegung der Rechtsstreitigkeiten in Kanada. Analysten sehen den Vergleich als Erleichterung für Investoren.
British American Tobacco bestätigte die Einreichung des Vergleichsplans beim Superior Court of Justice in Ontario. Das Unternehmen hofft auf einen schnellen Abschluss des Prozesses.
Die kanadischen Tochtergesellschaften der Tabakkonzerne hatten 2019 Gläubigerschutz beantragt, nachdem das Urteil von 2015 in zweiter Instanz bestätigt wurde. JTI-Macdonald betonte die Notwendigkeit, noch kritische Punkte zu klären.