Sinkende Rheinpegel belasten Logistik und Industrie: Transportkosten steigen
- Sinkende Rheinpegel beeinträchtigen den Gütertransport und erhöhen die Transportkosten.
- Besonders betroffen sind Unternehmen aus der Chemie- und Energiebranche.
Die anhaltende Trockenheit im Westen Deutschlands führt zu kritischen Wasserständen auf dem Rhein. Diese beeinträchtigen den Gütertransport per Binnenschiff erheblich und setzen die Lieferketten unter Druck.
In Köln lag der Wasserstand zur Wochenmitte bei nur 1,54 Metern. Größere Frachtschiffe können nur noch die Hälfte ihrer Ladekapazität nutzen. Am Mittelrhein bei Bingen reicht die Fahrrinnentiefe für größere Schiffe nur für ein Drittel der üblichen Nutzlast.
Die Folge sind höhere Transportkosten. Unternehmen müssen zusätzliche Schiffe einsetzen, um das gleiche Frachtvolumen zu bewegen. Logistikfirmen verlangen daher „Kleinwasserzuschläge“, die den Transport schwerer Rohstoffe verteuern.
Besonders betroffen sind Unternehmen aus der Chemie- und Energiebranche. Mineralöl-, Chemie- und Agrarrohstoffe werden überwiegend auf dem Wasserweg transportiert. Störungen wirken sich frühzeitig und weitreichend auf industrielle Produktionsprozesse aus.
Branchenverbände wie der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) warnen vor der wachsenden Anfälligkeit des Systems bei klimabedingten Pegelschwankungen. Investitionen in niedrigwassertaugliche Schiffe reichen oft nicht aus.
Eine schnelle Entspannung ist laut Bundesanstalt für Gewässerkunde nicht zu erwarten. Die Wasserstände dürften bis Mitte April weiter leicht zurückgehen. Erst danach sei mit einer Stabilisierung zu rechnen. Bis dahin bleibt die Logistikkette gestört.