BCG-Berater planten umstrittene Umsiedlung von Palästinensern: Geheime Modelle und geopolitische Spekulationen
- BCG-Berater entwickelten heimlich ein Modell zur Umsiedlung von Palästinensern.
- Das Projekt wurde nach internationaler Kritik eingestellt und führte zu internen Konsequenzen bei BCG.
Berater der Boston Consulting Group (BCG) entwickelten heimlich ein Modell zur Umsiedlung von bis zu 500.000 Palästinensern. Diese Pläne basierten auf fragwürdigen Annahmen und geopolitischen Spekulationen.
Das Projekt wurde von israelischen Geschäftsleuten zur Nachkriegsplanung für den Gazastreifen in Auftrag gegeben. Ziel war eine wirtschaftliche Neuentwicklung der Region.
Das Modell sah vor, dass 25 Prozent der Gazaner das Gebiet „freiwillig und vorübergehend“ verlassen. Die aufnehmenden Länder sollten wirtschaftlich profitieren.
Die Annahmen stützten sich teilweise auf Aussagen des früheren US-Präsidenten Donald Trump. Er hatte über eine Umsiedlung der gesamten Bevölkerung gesprochen.
BCG arbeitete für die Gaza Humanitarian Foundation, eine von den USA und Israel unterstützte Organisation. Die Arbeit wurde im Mai eingestellt, nachdem internationale Kritik laut wurde.
Die Auswahl der Zielländer basierte auf ökonomischen Parametern, nicht auf diplomatischen Gesprächen. Ägypten und Jordanien lehnten die Pläne ab.
BCG erstellte auch Investitionskalkulationen für den Wiederaufbau in Gaza. Dazu gehörten Infrastruktur, Gesundheitswesen und Bildung.
Nach internen Ermittlungen trennte sich BCG von den verantwortlichen Partnern. Das Projekt entstand ohne Wissen der Führung und wurde nicht in Rechnung gestellt.