Partec AG: Ausschluss aus dem regulierten Handel und drohender Vertrauensverlust
- Partec AG wird aus dem regulierten Handel ausgeschlossen, was einen dramatischen Absturz markiert.
- Fehlender Jahresabschluss und finanzielle Schwierigkeiten belasten das Vertrauen der Anleger.
Die Deutsche Börse wird die Aktie der Partec AG aus dem regulären Handel nehmen. Dies markiert den vorläufigen Tiefpunkt eines dramatischen Absturzes für das einstige Supercomputer-Hoffnungsunternehmen.
Im September schien Partec noch eine Wende zu schaffen. Der Supercomputer „Jupiter“ wurde in Jülich in Betrieb genommen, ein Prestigeprojekt, an dem Partec beteiligt war. Der Aktienkurs stieg kurzfristig von 20 auf 33 Euro.
Die Euphorie war jedoch von kurzer Dauer. Der Aktienkurs fiel auf rund 17 Euro, und der Börsenwert schrumpfte von 1,4 Milliarden auf 140 Millionen Euro. Nun droht der Ausschluss vom regulierten Markt.
Der Grund: Bis heute liegt kein testierter Jahresabschluss für 2024 vor. Nach dem 4. Dezember wird die Partec-Aktie nur noch im wenig liquiden Freiverkehr gehandelt. Das Vertrauen der Anleger könnte weiter sinken.
Ein Anwalt von Partec erklärte, dass das Unternehmen anstrebt, wieder an der Frankfurter Börse gelistet zu sein. Ein Zeitpunkt dafür bleibt jedoch unklar, da Informationen eines Partners beim „Jupiter“-Projekt fehlen.
Bereits im Sommer gab es erste Warnzeichen: Verspätete Gehaltszahlungen, gestoppte Projekte und ein verschobener Jahresabschluss. Im ersten Halbjahr 2024 erzielte Partec nur fünf Millionen Euro Umsatz bei einem Finanzmittelbestand von 288.000 Euro.
Ambitionierte Projekte wie die „Quantum Factory“ in München liegen auf Eis. Ein ehemaliger Mitarbeiter berichtete, dass Anfang 2025 alle Vorhaben gestoppt wurden.
Finanzchef Hans Kilger sprach im Juli von „temporären Verzögerungen“ und verwies auf einen Geschäftspartner, der Millionenbeträge zurückhalte. Die Lage scheint jedoch ernster, da sogar der Firmensitz in München zum Verkauf angeboten wurde.
Im Sommer liefen Gespräche mit einem „großen institutionellen Investor“ über ein Finanzierungsvolumen in Milliardenhöhe. Nun sind die Verhandlungen abgeschlossen, und die Umsetzung steht „kurz bevor“.