Neue US-Regeln zwingen Schifffahrtsbranche zur Umstrukturierung chinesischer Finanzierungen
- Neue US-Regeln führen zu hohen Gebühren für Schiffe mit chinesischer Finanzierung.
- Reedereien lösen chinesische Leasingverträge vorzeitig ab, um Kosten zu vermeiden.
Die Schifffahrtsbranche steht vor einem Umbruch. Neue US-Regeln, die ab dem 14. Oktober gelten, behandeln Schiffe mit chinesischer Finanzierung wie chinesisch besessene Flotten. Dies führt zu hohen Gebühren pro Hafenanlauf.
Ein Containerschiff mit 20.000 Netztongröße zahlt zunächst 1 Mio. Dollar pro US-Besuch, ab 2026 fast 2,8 Mio. Dollar. Für einen Very Large Crude Carrier steigen die Kosten von 5 Mio. auf bis zu 14 Mio. Dollar.
Besonders betroffen sind „sale-and-leaseback“-Konstruktionen. Seit der Finanzkrise 2008 haben chinesische Banken rund 100 Mrd. Dollar in die Branche investiert, was über 15 Prozent des weltweiten Schiffsfinanzierungsvolumens ausmacht.
James Lightbourn von Cavalier Shipping berichtet, dass Reedereien chinesische Leasingverträge vorzeitig ablösen, um nicht als chinesisch eingestuft zu werden. Dies führt zu einer Marktverschiebung.
Der griechische Tankerbetreiber Okeanis Eco Tankers hat drei chinesische Leasingverträge durch 195 Mio. Dollar an Krediten nicht-chinesischer Banken ersetzt. Finanzchef Iraklis Sbarounis sieht darin eine Stärkung der Kapitalstruktur.
Investoren und Betreiber meiden zunehmend chinesische Leasingstrukturen. Neben geopolitischen Risiken spielt auch die verbesserte Profitabilität der Branche eine Rolle. Dennoch bleibt der politische Druck aus Washington der dominierende Faktor.