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Moët Hennessy in der Krise: Sexismus-Vorwürfe und Russland-Geschäfte belasten LVMH-Tochter

  • Moët Hennessy sieht sich mit Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung konfrontiert.
  • Interne Dokumente belegen Lieferungen nach Russland trotz offiziellem Rückzug.

Moët Hennessy, die Getränkesparte von LVMH, steht unter Druck. Eine Klage der Ex-Chief of Staff Maria Gasparovic wirft dem Unternehmen sexuelle Belästigung und Diskriminierung vor. Sie fordert 1,3 Millionen Euro Schadenersatz.

Gasparovic wurde nach einem Hinweis auf Fehlverhalten entlassen. Sie behauptet, Moët Hennessy habe trotz Rückzugs aus Russland weiterhin Produkte dorthin geliefert. Interne Dokumente belegen Lieferungen im Wert von 26 Millionen Euro.

Moët Hennessy begründet Gasparovics Entlassung mit „ungebührlichem Verhalten“ und reichte eine Verleumdungsklage ein. Gasparovic bestreitet die Vorwürfe und beruft sich auf das Hinweisgeberschutzgesetz.

Mindestens vier weitere Ex-Mitarbeiterinnen berichten von Mobbing und Sexismus. Drei reichten Klage ein, andere Fälle endeten in Vergleichen. Auch männliche Angestellte meldeten Beschwerden, was zu einem Anstieg von Langzeiterkrankungen führte.

Insider beschreiben eine von Gerüchten und Machtspielen geprägte Kultur. Frauen seien systematisch benachteiligt worden. Eine Ex-Mitarbeiterin berichtet von Anweisungen, sich an Gerüchte über intime Beziehungen zu gewöhnen.

Die Vorwürfe führten zu personellen Konsequenzen. Mehrere Topmanager verließen LVMH, darunter der CEO von Moët Hennessy Philippe Schaus. Auch Gasparovics Vorgesetzter Jean-Marc Lacave und ihr Partner Mark Stead verließen das Unternehmen.

Moët Hennessy steht auch wirtschaftlich unter Druck. Die Getränkesparte war die schwächste im LVMH-Konzern. Restrukturierungen wurden angekündigt, 1.200 Stellen sollen wegfallen. Ein Führungswechsel soll einen Neuanfang markieren.

Der Fall Moët Hennessy zeigt, wie schnell eine Marke in strukturelle Missstände geraten kann. Ein Pariser Arbeitsrechtsanwalt betont: „Bei Moët Hennessy gibt es ein ernsthaftes Problem.“

Quelle: Eulerpool Research Systems