Hermès überholt LVMH: Ein Triumph der Strategie der Verknappung
- Hermès überholt LVMH in der Marktkapitalisierung und wird das wertvollste Unternehmen im CAC 40.
- Hermès' Strategie der Verknappung und Unabhängigkeit zahlt sich in einem volatilen Marktumfeld aus.
Hermès hat mit einer Marktkapitalisierung von 243,65 Milliarden Euro LVMH überholt und ist das wertvollste Unternehmen im französischen CAC 40. Europaweit liegt Hermès hinter SAP und Novo Nordisk auf Platz drei.
Der Führungswechsel resultiert aus einem Kursrückgang bei LVMH nach enttäuschenden Quartalszahlen. LVMH leidet unter schwächerer Nachfrage in China und den USA sowie handelspolitischen Risiken. Hermès bleibt von diesen Problemen weitgehend unberührt.
Der Unterschied liegt im Geschäftsmodell: LVMH setzt auf Volumen und globale Präsenz, während Hermès gezielt Knappheit kultiviert. Limitierte Taschen wie die Birkin oder Kelly erzielen hohe Preise, auch auf dem Sekundärmarkt.
2024 erzielte Hermès einen Umsatz von 15,2 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 6,2 Milliarden Euro, was einer operativen Marge von über 40 % entspricht. LVMH erreichte bei 84,7 Milliarden Euro Umsatz einen operativen Gewinn von 19,6 Milliarden Euro.
Die Entwicklung ist auch symbolisch: 2010 versuchte LVMH-Chef Bernard Arnault, Hermès zu übernehmen. Die Familie Hermès wehrte sich erfolgreich. Heute führt Axel Dumas, ein Mitglied der sechsten Generation, das Unternehmen.
Analysten sehen Hermès als defensiven Wert in einem volatilen Marktumfeld. In unsicheren Zeiten tendieren Anleger zu Qualität, und Hermès verkörpert dies in der Luxuswelt.
