EU setzt Vergeltungszölle aus: Neue Gespräche über Industriezölle mit den USA geplant
- EU setzt geplante Gegenzölle auf US-Waren für 90 Tage aus.
- Intensive Verhandlungen über Industriezölle und Kraftfahrzeuge geplant.
Die EU-Kommission hat beschlossen, die geplanten Gegenzölle auf US-Waren für 90 Tage auszusetzen. Diese Entscheidung folgt auf die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die globalen Strafzölle auf Einfuhren, einschließlich der EU, vorübergehend zu senken.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete den Schritt als „Signal des guten Willens“. In den kommenden drei Monaten sollen intensive Verhandlungen über die Abschaffung von Zöllen auf ausgewählte Industriegüter und Kraftfahrzeuge stattfinden.
Trump hatte angekündigt, die pauschalen Importzölle auf zehn Prozent zu senken, während für China weiterhin 125 Prozent gelten. Die EU sieht dies als Chance zur Deeskalation, bleibt jedoch auf mögliche einseitige US-Maßnahmen vorbereitet.
Ursprünglich hatte die EU als Reaktion auf Trumps Sonderzölle eine Liste mit US-Waren erstellt, die mit Abgaben belegt werden sollten. Diese Maßnahmen sind nun eingefroren, bleiben aber abrufbereit.
Von der Leyen betonte, dass alle Optionen weiterhin auf dem Tisch liegen. In einigen Mitgliedstaaten wird über zusätzliche Maßnahmen wie eine Digitalsteuer auf große US-Internetkonzerne diskutiert.
Die Entscheidung der EU, auf Konfrontation zu verzichten, wurde von den Märkten positiv aufgenommen. Die Börsen weltweit legten nach Trumps Ankündigung deutlich zu. Die EU plant, die kommenden 90 Tage diplomatisch zu nutzen, ohne das Drohpotenzial zu verlieren.