Deutschland fördert Kinder-Aktiensparen zur Abfederung der Rentenlücke
- Deutschland führt monatlichen Zuschuss für Kinder-Aktiensparen ein, um Rentenlücke zu schließen.
- Langfristige Investitionen sollen finanzielle Bildung und kulturellen Wandel fördern.
Die Bundesregierung plant ab nächstem Jahr einen monatlichen Zuschuss von zehn Euro für Kinder, um sie an den Kapitalmarkt heranzuführen. Eltern können diese Summe in einen Aktiensparplan für ihre sechs- bis 18-jährigen Kinder einzahlen.
Die Ersparnisse bleiben bis zur Rente zweckgebunden. Diese Maßnahme soll langfristig helfen, die wachsende Finanzierungslücke der gesetzlichen Altersvorsorge zu schließen.
Bis 2036 gehen 19,5 Millionen Babyboomer in Rente, während nur 12,5 Millionen junge Arbeitskräfte nachrücken. Die Erwerbsbevölkerung schrumpft um 9 Prozent, was das Rentensystem vor große Herausforderungen stellt.
2024 flossen 117,9 Milliarden Euro als Zuschuss in die Rentenkasse. Der Sachverständigenrat fordert seit Jahren eine Senkung des Rentenniveaus oder höhere Beiträge. Die Regierung setzt jedoch auf private Vorsorge.
Im internationalen Vergleich besitzen nur 17 Prozent der Deutschen Aktien oder Fondsanteile. 37 Prozent der Finanzvermögen liegen in Bargeld und niedrig verzinsten Einlagen.
Die Idee des „Frühstart-Rente“-Zuschusses stammt von Verhaltensökonomin Ulrike Malmendier. Langfristige Investitionen erzielen zuverlässig Renditen, doch Kritiker sehen die Maßnahme als „symbolische Politik“.
Befürworter hoffen auf einen kulturellen Wandel und finanzielle Bildung. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann betont, dass das Ziel auch finanzielle Bildung ist.
Die Riester-Rente gilt als teuer und ineffizient. Ein zweites Scheitern kann sich die Politik nicht leisten, warnen Finanzexperten.