Bumble: Stellenabbau und strategische Neuausrichtung in den USA
- Bumble streicht 240 Stellen und verlagert den Fokus auf die USA.
- Der Börsenwert ist seit 2021 um 95% gesunken, Anleger sind besorgt.
Die Dating-App Bumble streicht weltweit 240 Stellen, was 30% der Belegschaft entspricht. Besonders betroffen ist der Standort London mit über 160 Entlassungen. CEO Whitney Wolfe Herd bezeichnete Dating-Apps als „Relikt der Vergangenheit“ und plant eine stärkere Fokussierung auf die USA.
Seit dem Börsengang 2021 hat Bumble 95% seines Börsenwerts verloren. Der Marktwert liegt nun bei etwa 700 Mio. USD. Anleger sind besorgt über stagnierende Umsätze und sinkende Nutzerzahlen. Besonders die Generation Z zeigt „Dating-Müdigkeit“, während Frauen über Belästigung und Sicherheitsprobleme klagen.
Wolfe Herd, die im März als CEO zurückkehrte, warnte vor einem möglichen Kollaps ohne Restrukturierung. Sie kündigte an, die strategische Ausrichtung auf die USA zu verlagern. Derzeit sind 70% der Mitarbeiter in Großbritannien beschäftigt. London ist laut Wolfe Herd nicht mehr die erste Wahl.
Der Tonfall der CEO sorgte für Unruhe. Auf Daumen-runter-Emojis in einer Videokonferenz reagierte sie mit: „Ich sehe viele Panik-Emojis – ihr müsst euch beruhigen.“ Sie schlug vor, dass alle Mitarbeitenden den Rest der Woche freinehmen.
Bumble plant eine Präsenz im Silicon Valley, um Zugang zu AI-Talenten zu verbessern. Ziel ist die Entwicklung neuer Features wie Foto- und Telefonnummern-Verifizierung, um das Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen.
Die Rücknahme des „Frauen schreiben zuerst“-Prinzips sorgte für Verwunderung. Beobachter kritisieren die globale Expansionsstrategie als wenig erfolgreich. Wolfe Herd räumte ein, dass diese Richtung „nicht geliefert“ habe.
Ein Unternehmenssprecher betonte, London bleibe „Teil der globalen Hub-Strategie“, auch wenn die operative Realität anders aussieht.