BCG gerät in Kritik: Beteiligung an umstrittenem Gaza-Projekt aufgedeckt
- BCG gerät wegen Beteiligung an umstrittenem Gaza-Projekt unter Druck.
- Interne Untersuchungen und Entlassungen folgen auf internationale Kritik.
Die Boston Consulting Group (BCG) steht unter Druck, nachdem ihre Beteiligung an einem umstrittenen Projekt im Gazastreifen bekannt wurde. Das Projekt beinhaltete die Umsiedlung von über 500.000 Palästinensern und war mit 4 Millionen Dollar veranschlagt.
Obwohl BCG das Projekt als pro bono startete, entwickelte es sich zu einem bezahlten Engagement. Ein Team reiste nach Tel Aviv, um operative Abläufe für die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zu entwickeln.
Ein von BCG erstelltes Finanzmodell schlug vor, 25 Prozent der Gazabewohner mit Umsiedlungspaketen zu versorgen. Dieser Vorschlag wurde international kritisiert und von der UN als „Feigenblatt“ für israelische Ziele bezeichnet.
Die Enthüllung führte intern zu einem Eklat. Zwei verantwortliche Partner, Matt Schlueter und Ryan Ordway, wurden entlassen. BCG-Chef Christoph Schweizer räumte „gravierende Versäumnisse“ ein. Eine externe Untersuchung durch WilmerHale läuft.
BCG wurde ursprünglich über Orbis, ein US-Sicherheitsunternehmen, engagiert. Der damalige Orbis-Berater Phil Reilly, mit CIA-Verbindungen, wechselte später zu SRS, das operativ für die GHF tätig wurde.
Interne „Guardrails“ sollten politische Neutralität wahren, doch BCG begann mit strategischen Finanzmodellen zu Umsiedlungen. Die humanitäre Gemeinschaft und die UN lehnten die GHF-Initiative ab.
Ende Mai zog BCG das Team aus Israel ab und verzichtete auf Honorarzahlungen. Der CEO der GHF, Jake Wood, trat aus Protest zurück. BCG steht nun vor einem erheblichen Reputationsschaden.