Accell Group kämpft um Wiederbelebung der Marke Babboe nach Qualitätsskandal
- Accell Group kämpft nach Qualitätsskandal um Wiederbelebung der Marke Babboe.
- Rückruf von 22.000 Fahrrädern und strafrechtliche Untersuchung durch NVWA.
Die Accell Group, geführt von KKR, versucht, ihre Lastenradmarke Babboe nach einem Qualitätsskandal wiederzubeleben. Der Skandal führte zum Rückruf von 22.000 Fahrrädern und einer strafrechtlichen Untersuchung durch die niederländischen Behörden.
Die niederländische Lebensmittel- und Verbraucherproduktsicherheitsbehörde NVWA verbot im Februar den Verkauf der Fahrräder wegen Sicherheitsrisiken. Einige Rahmen neigten zu gefährlichen Rissen. Eine strafrechtliche Untersuchung wurde eingeleitet.
Die Krise kostete Accell bisher 50 Millionen Euro. Das Unternehmen kämpft mit einem Nachfragerückgang nach einem Fahrradboom während der Pandemie. Accell wurde 2022 von KKR für 1,6 Milliarden Euro gekauft.
Seit der Übernahme sind die Gewinne vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen um mehr als 90 Prozent gesunken. Das Unternehmen hat Schwierigkeiten, seine Schulden von 1,2 Milliarden Euro zu bedienen und befindet sich in Gesprächen über eine Umschuldung.
CEO Tjeerd Jegen, der im November letzten Jahres zur Gruppe kam, räumte ein, dass er von der Intervention der NVWA überrascht wurde. Die Probleme bei Babboe waren nicht auf seinem Radar.
Eine interne Untersuchung ergab, dass Babboe kein effektives Qualitätskontrollsystem hatte. Über Jahre hinweg blieben Risse in den Rahmen unbemerkt, was die Fahrer gefährdete.
Die NVWA erklärte, dass Babboe Berichte über gebrochene Rahmen nicht wie gesetzlich vorgeschrieben verfolgt habe. Die Mängel könnten zu schweren Verletzungen führen, einschließlich Szenarien, in denen Kinder aus der Lastenkiste fallen könnten.
Seit Februar ist Babboe vollständig in die Gruppe integriert und verwendet das gleiche Qualitätssystem wie die anderen Marken. Der Rückruf wird erst Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Bis dahin wird Babboe keine Lastenräder verkaufen und sich auf die Produktion von Ersatzrädern konzentrieren. Fast 10.000 betroffene Fahrräder wurden bereits eingesammelt, und einige Kunden haben Ersatz erhalten.
Die Zukunft von Babboe wird nach Abschluss des Rückrufs entschieden. Jegen glaubt, dass das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen werden kann, wenn sichere Fahrräder wieder auf die Straße kommen.
Accell wird sich vom günstigeren Segment des Lastenradmarktes zurückziehen. Babboe-Räder, die ab etwa 2.500 Euro erhältlich waren, können auf diesem Preisniveau keine sichere und hochwertige Qualität bieten.
Die NVWA teilte mit, dass ihre Untersuchung noch andauere und lehnte weitere Kommentare ab.
