Wise plant US-Börsengang: Langfristige Vorteile fraglich
- Wise plant den Wechsel seiner Hauptnotierung in die USA, um Sichtbarkeit und Liquidität zu erhöhen.
- Studien zeigen, dass die Notierungsregion langfristig kaum Einfluss auf die Unternehmensbewertung hat.
Wise, mit einer Marktkapitalisierung von 11,5 Mrd. Pfund, plant den Wechsel seiner Hauptnotierung in die USA. Ziel ist eine bessere Sichtbarkeit und höhere Liquidität. Der Schritt führte zu einem kurzfristigen Kurssprung von über 10 Prozent.
Der Umzug reiht sich in eine Serie britischer Unternehmen ein, die den US-Kapitalmarkt bevorzugen. Für den Finanzplatz London ist der mögliche Verlust der drittgrößten Tech-Firma ein symbolisches Fiasko.
Studien, darunter von UBS, zeigen jedoch, dass die Notierungsregion langfristig kaum Einfluss auf die Unternehmensbewertung hat. US-Investoren haben bereits Zugang zu ausländischen Aktien und dominieren viele FTSE-100-Unternehmen.
Das höhere Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 im Vergleich zum FTSE 100 liegt an der Wachstumsdynamik US-amerikanischer Index-Schwergewichte. Britische Firmen sind oft sogar teurer bewertet.
Operativ bietet der Umzug wenig Vorteile. Wise zielt auf große US-Banken, die auch mit einem in London notierten Anbieter arbeiten können. Ein Listing in New York ändert daran wenig.
Für die City of London bedeutet die Ankündigung einen weiteren Imageverlust. Das Vertrauen in britische Kapitalmärkte bröckelt, obwohl Daten keine strukturelle Schwäche belegen.