Rio Tinto: Niedrigste Halbjahresgewinne seit 2020 und strategische Neuausrichtung unter neuem CEO
- Rio Tinto verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 den niedrigsten Nettogewinn seit fünf Jahren.
- Neuer CEO Simon Trott plant eine umfassende Neuausrichtung der Geschäftsbereiche.
Rio Tinto verzeichnete im ersten Halbjahr 2025 einen Rückgang des bereinigten EBITDA um 5 % auf 11,5 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn fiel um 16 % auf 4,8 Mrd. Dollar, den niedrigsten Stand seit fünf Jahren, bedingt durch fallende Eisenerzpreise und wetterbedingte Produktionsausfälle.
Der Rückgang im Eisenerzgeschäft kostete das Unternehmen rund 2 Mrd. Dollar an EBITDA. Der scheidende CEO Jakob Stausholm betonte jedoch, dass die Abhängigkeit von Eisenerz dank steigender Kupfer- und Aluminiumproduktion abgenommen hat.
Simon Trott, bisher Leiter der Eisenerzsparte, übernimmt ab August als CEO. Er gilt als Befürworter einer stärkeren operativen Straffung, und es wird eine umfassende Neuordnung der Geschäftsbereiche erwartet.
Stausholm hinterlässt ein strategisch neu ausgerichtetes Unternehmen. Während seiner Amtszeit investierte Rio in Wachstumsbereiche wie Lithium und versuchte, die Unternehmenskultur nach dem Juukan-Gorge-Skandal von 2020 zu verändern.
Rio plant, bis zu 900 Mio. Dollar in das Lithiumprojekt Maricunga in Chile zu investieren. Die Nachfrage nach Lithium war im ersten Halbjahr stark, getrieben durch den Bedarf an Batteriespeichern und E-Mobilität.
Geopolitische Entwicklungen beeinflussen das Geschäft. US-Zölle auf Kupfer, Aluminium und Stahl haben das Umfeld verändert. Während die Aluminiumproduktion in Kanada stabil ist, profitiert Rio in den USA vom gestiegenen Kupferpreis.
Der Dividendenvorschlag von 1,48 Dollar pro Aktie liegt unter dem Vorjahreswert und den Erwartungen der Analysten. Dies signalisiert, dass Kostendisziplin und strategischer Umbau nun Priorität haben.