Singapur verhängt Millionenstrafen gegen Finanzinstitute wegen Geldwäscheskandal
- Singapur verhängt Geldbußen von 27,45 Millionen S$ gegen neun Finanzinstitute wegen Geldwäsche.
- Der Skandal beschädigt das Ansehen Singapurs als seriösen Finanzplatz.
Die Monetary Authority of Singapore (MAS) hat neun Finanzinstitute, darunter UBS, Citi und Julius Bär, mit Geldbußen von insgesamt 27,45 Millionen Singapur-Dollar belegt. Grund ist ein Geldwäscheskandal von über zwei Milliarden US-Dollar, der das Ansehen Singapurs als Finanzplatz beschädigt hat.
Am stärksten betroffen ist die frühere Credit Suisse, jetzt Teil der UBS, mit einer Strafe von 5,8 Millionen S$. UBS selbst wurde mit 3 Millionen S$ und Citi mit 2,6 Millionen S$ sanktioniert. Weitere betroffene Institute sind LGT, Julius Bär, Trident Trust und UOB.
Die MAS kritisierte die mangelhafte Risikoeinschätzung bei Neukunden, unzureichende Überprüfung der Vermögensherkunft und das Ignorieren von Warnungen zu verdächtigen Transaktionen. Diese Versäumnisse seien schwerwiegend und systematisch, so Ho Hern Shin, stellvertretende Leiterin der MAS.
Der Skandal, verbunden mit Online-Glücksspiel in Asien, sorgte 2023 international für Aufsehen. Singapurs Behörden beschlagnahmten Vermögenswerte im Wert von Hunderten Millionen US-Dollar. Zehn chinesische Staatsbürger wurden verurteilt.
Die MAS plant, enger mit den Banken zusammenzuarbeiten, um Anti-Geldwäsche-Maßnahmen konsequenter umzusetzen. Die Behörde signalisiert ein entschlossenes Vorgehen bei zukünftigen Verstößen.
Der Fall zeigt, dass Singapur wie andere Finanzzentren anfällig für komplexe Geldwäschenetzwerke ist. Die Herausforderung besteht darin, Wachstumsambitionen im Wealth Management mit robusten regulatorischen Standards zu vereinen.