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Sinan Selen wird neuer Chef des Verfassungsschutzes: Politische Kontroversen und historische Ernennung

  • Sinan Selen wird neuer Chef des Verfassungsschutzes, seine Ernennung ist politisch umstritten.
  • Selen ist der erste BfV-Chef mit Migrationshintergrund und verantwortete das umstrittene AfD-Gutachten.

Nach fast einem Jahr ohne festen Leiter übernimmt Sinan Selen die Führung des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV). Der bisherige Vizepräsident tritt die Nachfolge von Thomas Haldenwang an, der 2024 für die CDU kandidierte und in den Ruhestand ging.

Die Ernennung Selens ist politisch umstritten. Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) informiert die BfV-Spitze am Montag, das Bundeskabinett soll die Entscheidung am Mittwoch formell bestätigen. Die Union bevorzugte einen parteinahen Kandidaten, während SPD und Kanzleramt auf Kontinuität setzten.

Selen verantwortete das umstrittene AfD-Gutachten, das die Partei als „gesichert rechtsextrem“ einstufte. Diese Entscheidung könnte den Konflikt zwischen Verfassungsschutz und AfD weiter verschärfen. Kritiker sehen in Selen eine „Notlösung“ mangels externer Kandidaten.

Sinan Selen ist der erste BfV-Chef mit Migrationshintergrund. 1971 in Istanbul geboren, kam er mit vier Jahren nach Köln. Er machte Karriere im Bundeskriminalamt und Innenministerium. Nach Anfeindungen gab er seine türkische Staatsbürgerschaft auf, um Loyalitätskonflikte zu vermeiden.

Quelle: Eulerpool Research Systems